Die Staatsanwaltschaft Wien hat einen 17-jährigen Jugendlichen angeklagt, der versucht haben soll, im vergangenen September am Wiener Hauptbahnhof einen terroristischen Anschlag zu verüben.
Laut Angaben der Staatsanwaltschaft Wien ergaben die ausführlichen Ermittlungen und die Befragungen des Beschuldigten, dass der Jugendliche aus ideologischen Gründen und im Einklang mit den Zielen der Terrororganisation Islamischer Staat gehandelt hat. Aus diesem Grund lautet die Anklage auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.
Nachdem der 17-Jährige am Wiener Hauptbahnhof angekommen war, verlor er den Mut und führte seinen geplanten Anschlag mit einem Kampfmesser nicht durch. Die Aussagen des Jugendlichen stimmten mit den übrigen Beweisen überein, wie die Staatsanwaltschaft berichtet. Aus rechtlichen Gründen wurde das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf eine terroristische Straftat eingestellt. Der Mann wurde am Tag nach dem geplanten Anschlag festgenommen.
Dem 17-Jährigen wird vorgeworfen, wiederholt Fotos von sich selbst mit Symbolen der Terrororganisation IS und gewaltverherrlichende Videos in verschiedenen Chats und Chatgruppen veröffentlicht zu haben. In mindestens einem Fall wurden dort auch Anleitungen zur Herstellung von explosiven Stoffen und zur Durchführung von Anschlägen geteilt. Durch diese Handlungen wird dem Jugendlichen das Vergehen der terroristischen Vereinigung sowie der kriminellen Organisation zur Last gelegt.
Unter Berücksichtigung des Alters des Angeklagten kann eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren verhängt werden. Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig, dem Angeklagten steht das Recht zu, innerhalb von 14 Tagen nach Zustellung der Anklageschrift Einspruch bei Gericht einzulegen.