Laut Peter Fiedler, dem Vorsitzenden der Schädlingsbekämpfer in der Wirtschaftskammer Wien, stellen Ratten eine Gefahr für Leben und Gesundheit dar. Zudem vermehren sie sich in rasendem Tempo, wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird.
Laut Peter Fiedler, dem Vorsitzenden der Schädlingsbekämpfer in der Wirtschaftskammer Wien, stellen Ratten eine Gefahr für Leben und Gesundheit dar. Zudem vermehren sie sich in rasendem Tempo, wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird.
Die Anzahl der Ratten in Wien hat die der Menschen bereits vor langer Zeit übertroffen und es ist kaum möglich, abzuschätzen, wie viele es pro Person gibt. Jedoch scheint die Geschwindigkeit, mit der die Population wächst, deutlich zuzunehmen. Gründe dafür sind die Aufhebung des Rattengesetzes, das 2005 durch die Wiener Rattenverordnung ersetzt wurde, sowie das Anwachsen der Müllberge, die zu überfüllten Mülleimern voller Essensreste führen. Dies schafft ein Paradies für die Ratten.
"Ratten sind typische Kulturfolger und entwickeln sich in einer Wegwerfgesellschaft natürlich hervorragend. Weniger und achtsamer entsorgter Müll bedeuten weniger Ratten", so Fiedler. Die Verbindung zwischen Ratten und Gesundheit ist naheliegend, da Ratten Krankheitserreger wie Salmonellen übertragen können. Diese Bakterien sind ebenfalls in den Ausscheidungen der Tiere vorhanden. "Die Rattenbekämpfung dient der Seuchenprävention und ist ein wichtiger Service für die Gesundheit der Stadt", sagte Fiedler.
Die Innung der Schädlingsbekämpfer in Wien verzeichnet eine erhöhte Anzahl von Rattensichtungen und möchte auf die Bedeutung der professionellen Schädlingsbekämpfung hinweisen. Laut Fiedler werden Ratten trotz der gesetzlichen Verpflichtung heute nicht flächendeckend bekämpft. Diese Tiere bevorzugen Lebensräume mit Wasser, Grünflächen, Gastronomiebetrieben und/oder einer hohen Bevölkerungsdichte. Gemäß der Rattenverordnung sind Eigentümer dazu verpflichtet, regelmäßige Kontrollen und Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen. Dennoch kann es zu vernachlässigten Schädlingsbekämpfungen kommen. Manche Eigentümer kümmern sich leider nicht ausreichend oder in unregelmäßigen Abständen um die Bekämpfung von Ratten. Dadurch kann es zu einer unbemerkten Ausbreitung der Ratten und damit verbundenen Problemen kommen, warnt Fiedler.
Um die Rattenbekämpfung effektiv anzugehen, gibt die Innung zwei wichtige Maßnahmen bekannt. Zum einen appelliert sie an die Hauseigentümer, regelmäßig professionelle Schädlingsbekämpfer zur Inspektion und Bekämpfung von Ratten zu beauftragen. Zum anderen bittet sie die Bevölkerung, Rattensichtungen unverzüglich der zuständigen Hausverwaltung zu melden. Nur auf diese Weise kann eine schnelle, gezielte und effiziente Bekämpfung erfolgen. Um Schädlinge im öffentlichen Raum zusätzlich zu vermeiden, ist es wichtig, Lebensmittel und Tierfutter ordnungsgemäß in dafür vorgesehenen Mülltonnen zu entsorgen und sicherzustellen, dass diese intakt sind. Essensreste dürfen keinesfalls über Toiletten oder das Abwasser entsorgt werden. Die Tierschutzaspekte liegen der Innung ebenfalls am Herzen. Es ist eine Tatsache, dass eine unkontrollierte Vermehrung von Ratten eine lebensbedrohliche Gefahr für den Feldhamster darstellt, da Ratten Hamster fressen. Dieses Phänomen wurde bereits in einigen Liegenschaften in Wien beobachtet.
Eine solide Ausbildung ist entscheidend für die Professionalität in diesem Beruf. Neben einer fundierten Schulung als Schädlingsbekämpfer sind auch die Kompetenzen und Fähigkeiten der Mitarbeiter in dieser Branche von Bedeutung. Unzureichende Bekämpfungsmaßnahmen können nicht nur zu Schäden führen, sondern auch die Resistenzbildung der zu bekämpfenden Schädlinge begünstigen. Weitere Informationen zur Ausbildung finden Sie .
In Wien gibt es derzeit etwa 70 Unternehmen, die sich auf die Bekämpfung von Schädlingen spezialisiert haben. Dieses Gewerbe hat eine lange Tradition und ist seit 1994 ein anerkanntes Handwerk mit einer Meisterprüfung. Seit 2002 besteht außerdem die Möglichkeit, eine Lehre in der Schädlingsbekämpfung zu absolvieren, die auch im zweiten Bildungsweg zugänglich ist und die Ausbildung von Facharbeitern ermöglicht. Früher wurden zur Bekämpfung von Schaben, Wanzen, Mäusen und Ratten noch hochgiftige Substanzen eingesetzt, heute stehen jedoch moderne und umweltfreundliche Methoden und Mittel zur Verfügung. Es ist wichtig, vor unseriösen Unternehmen zu warnen, die mit Lockangeboten agieren. Gewerblich zugelassene Betriebe sind zu finden.
(Red)