Bei der Generalprobe für den Opernball in der Staatsoper ernteten Elina Garanca und Piotr Beczala viel Applaus für ihre Solostücke und ihre gemeinsame Darbietung des Liedes "Granada" von Agustin Lara.
Piotr Beczala erklärte gegenüber der APA, dass das Geheimnis eines gelungenen Auftritts bei diesem Fest in einer gewissen Leichtigkeit und einem zwinkernden Auge liege. Der Sänger, der bereits zum zweiten Mal die Eröffnung beim singt, weiß wovon er spricht.
Elina Garanca begann den Abend mit einem Gesangsauftritt, den sie gemeinsam mit der jungen spanischen Sopranistin Serena Saenz absolvierte. Sie sangen den klassischen Gassenhauer "Barcarolle" aus Hoffmanns Erzählungen. Die Zugriffszahlen auf Youtube beweisen, dass das Stück immer noch beliebt ist. Die Version von Garanca und Anna Netrebko wurde bisher beeindruckende 20 Millionen Mal angesehen. "Es ist wirklich eine große Ehre mit Garanca aufzutreten", sagte Saenz gegenüber APA.
Das Debüt der talentierten jungen Sängerin beim Opernball war aufgrund einer Krankheit fast ins Wasser gefallen und ein Ersatz war bereits organisiert worden. Staatsoperndirektor Bogdan Roščić teilte mit, dass sie um 10.00 Uhr die Nachricht erhalten hatten, dass die Sängerin wieder fit sei. Vor ihrem Auftritt empfindet Saenz jedoch aufgrund der großen Aufmerksamkeit großen Respekt. "Ich werde mir Videos davon frühestens in einer Woche danach ansehen", zitterte die Sopranistin.
Um Unterstützung zu erhalten, begleitete die Spanierin ihre beste Freundin und ihre Mutter nach Wien. Es wird jedoch keine große Party nach dem Auftritt geben, da Saenz am nächsten Tag bereits wieder auf der Bühne der 20. Ausgabe der Zauberflöte für Kinder als Königin der Nacht stehen wird - vor einem kritischen Publikum.
Für den Auftritt des Wiener Staatsballetts wurde ebenfalls ein großer Namen gewonnen: Unter Choreograf Alexei Ratmansky tanzen die Solistinnen- und Solistenpaaren den Walzer La Séparation des ukrainischen Komponisten Mykola Lysenko. Ratmansky will damit "ein Zeichen für den Frieden auf der Welt senden". "Was ich am Ballett liebe, ist, dass man es nicht in Worte fassen muss. Es vermittelt dem Publikum eine andere, nonverbale Botschaft. Außerdem bietet es den Tänzerinnen und Tänzern die einzigartige Erfahrung, mit so vielen Menschen zu kommunizieren, ohne ein Wort zu sagen", sagte der Choreograf im Vorfeld.
Nur wenig auszusetzen hatten Maria Angelini-Santner und Christoph Santner von der Tanzschule Santner, die für den Auftritt des Jungdamen- und Jungherren-Komitees verantwortlich ist. Das aus 144 Paaren bestehende Komitee bekam die Choreographie zur Pepita Polka von Johann Strauß (Sohn) ebenso so hin wie den Walzer.