Der Tatverdächtige, ein 38-jähriger iranischer Staatsbürger, hat im Fall Mitte Jänner im Wiener Marchfeldkanal gefundenen Leiche ein umfassendes Geständnis abgelegt.
Das sagte Gerhard Winkler, Leiter des Ermittlungsbereiches des Landeskriminalamtes Wien, am Freitag bei einer Pressekonferenz. Demnach musste der 45-jährige Landsmann im November wegen eines finanziellen Motivs sterben. Großes Glück hatten die Ermittler bei der Tatwaffe: Diese - ein Hammer - wurde sichergestellt.
Ausgangspunkt war, dass ein Fischer am 13. Jänner zwischen der Schwarzlackenau und Strebersdorf einen abgetrennten linken Fuß aus dem Marchfeldkanal gefischt und sofort die Polizei alarmiert hatte. "Uns war sofort klar, dass es sich hier um ein Kapitalverbrechen handeln muss, und wir haben sofort mit den Ermittlungen begonnen", sagte Winkler. Einerseits wurde nach weiteren Leichenteilen gesucht, die in Zusammenarbeit mit der Wasserpolizei und Polizeitauchern auch gefunden wurden. Andererseits überprüften die Ermittler die Vermisstenfälle.
Dabei kristallisierte sich bald ein 45-jähriger Iraner als mögliches Opfer heraus, den dessen Ex-Frau und dessen Familie am 15. November des Vorjahres als abgängig gemeldet hatten. Der DNA-Abgleich bestätigte die Identität des Opfers. "Es war auch derjenige Abgängige, der von uns in unseren Ermittlungen als äußerst bedenklich eingestuft wurde", erläuterte der Kriminalist. Der 45-Jährige war spurlos verschwunden, ein Videotelefonat mit seiner Mutter im Iran am 15. November um 16.00 Uhr war der letzte Kontakt.
Ins Visier der Ermittler gerieten zunächst mehrere Verdächtige, so Winkler. Bald konzentrierten sich die Erhebungen allerdings auf den 38-jährigen Iraner, der ebenfalls seit Jahren in Wien lebt. "Gegen ihn bestanden im Wesentlichen drei Verdachtsmomente", erläuterte Winkler. Zunächst habe es Geldflüsse des Opfers an den Mann gegeben. Die Beiden waren seit Jahren befreundet. Der Verdächtige versuchte darüber hinaus, gegenüber der Familie das Verschwinden des 45-Jährigen kleinzureden bzw. zu beschönigen. Außerdem dürfte er mit dem Handy des Toten Nachrichten an die Familie geschickt haben, die von den Verwandten aber nicht zuletzt aufgrund der speziellen Art der Formulierungen als falsch identifiziert wurden.