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Asfinag-Büros in Wiener Austro Tower könnten bald kalt bleiben

31-01-2024, 11:53

Die Büros von Asfinag, Austro Control sowie anderen Mietern des Austro Towers (Wien-Landstraße) könnten bald kalt bleiben. Davor wurde am Mittwoch von Seiten einer Gruppe von Wohnungseigentümern der benachbarten "Triiiple"-Hochhäuser gewarnt.

Sie haben erstinstanzlich gegen den Soravia-Konzern gewonnen, der die Wärmeversorgung - eine Groß-Wärmepumpe - der Hochhäuser kontrolliert und dabei mitverdient. Zusammengeschlossen haben sich rund 150 Wohnungseigentümer, sie fordern faire Wärmelieferverträge.

Anlass des Rechtsstreits ist das preisgekrönte, umweltfreundliche Heizungssystem der Triiiple Tower. Die drei Hochhäuser beziehen ihre Energie nämlich über eine Wärmepumpe aus dem angrenzenden Donaukanal. Allerdings haben die Wohnungseigentümer nichts von dieser energieeffizienten und kostengünstigen Heizform, denn die Soravia-Tochter SEM Anlagen GmbH verrechnet den Bewohnern "deutlich überhöhte" fixe, verbrauchsunabhängige Grundpreise, wie diese in einer Aussendung kritisieren.

Laut den Angaben der Wohnungseigentümer belaufen sich die Mehrkosten gegenüber dem ursprünglich geplanten Fernwärme-Anschluss auf - über die Mindestvertragslaufzeit von 20 Jahren - mehrere Millionen Euro.

Reparatur der Wärmelieferverträge gefordert

Eigentlich forderten die Wohnungseigentümer eine Reparatur der Wärmelieferverträge, konnten sich damit nach eigenen Angaben aber bei Soravia außergerichtlich kein Gehör verschaffen. Weil die Triiiple-Wärmepumpe auch den Austro Tower nebenan versorgt, klagten sie 2022 auf Unterlassung der Wärmeversorgung dieses ebenfalls von Soravia errichteten Hochhauses und setzten sich nun vor dem Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien durch.

Die Verträge zur Versorgung des Austro Towers wurden nämlich ohne Zustimmung der Wohnungseigentümer innerhalb des Soravia-Konzerns über die - ebenfalls zum Soravia-Konzern gehörende - Hausverwaltung, IMA Immobilien Management GmbH, abgeschlossen. Laut dem Gerichtsurteil hätte der Soravia-Konzern die Zustimmung der Eigentümer einholen müssen, sowohl zur Nutzung der turmeigenen Heizräume als auch des Leitungssystems der Türme zur Versorgung anderer Gebäude. Insbesondere, weil der damit verbundenen erhöhten Auslastung und Abnützung kein Vorteil für die Wohnungseigentümer gegenübersteht, hätten die zugrunde liegenden Verträge nicht ohne deren Einverständnis abgeschlossen werden dürfen, berichtet die Klägergruppe aus der Gerichtsentscheidung.

Aufforderung an Soravia-Konzern

Sollten die Urteile rechtskräftig werden, könnten die Kläger dem Austro Tower die Wärme abdrehen. Der Soravia-Konzern gerate dadurch unter Zugzwang, so die Kläger, die den Immobilienriesen erneut aufforderten, "eine rechtskonforme Vertragssituation" herzustellen. "Unsere Mandanten sind unverändert bereit, die bislang erfolglos gebliebenen Vergleichsgespräche konstruktiv fortzusetzen", erklärten die Anwälte der Wohnungseigentümer, Christian Kirner und Florian Knaipp.

Weil die Fluss-Wärmepumpe nicht nur die Hochhäuser heizt, sondern die Türme im Sommer auch kühlt und sich im Austro Tower auch die Soravia-Zentrale befindet, könnten Soravia-Chefs also schon bald ordentlich ins Schwitzen geraten.

(APA/Red)

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