Die Wiener Berufsfeuerwehr ist in der Nacht auf Samstag einem Motorgüterschiff auf der Donau zu Hilfe gekommen.
Die Wiener Berufsfeuerwehr hat in der Nacht auf Samstag ein 80 Meter langes Motorgüterschiff vor dem Sinken im Donaustrom bewahrt. Das Schiff wurde komplett evakuiert und die vier Mann Besatzung in Sicherheit gebracht. Nach der Evakuierung wurden so rasch wie möglich Unterwasserpumpen im Maschinenraum platziert und begonnen das eindringende Wasser abzupumpen, wie es in einer Aussendung hieß.
Die Feuerwehr wurde demnach kurz nach Mitternacht zu einem sinkenden Großschiff auf dem Donaustrom Kilometer 1926 bei der Marina Wien alarmiert. Zuvor hatte die Besatzung des Schiffes ein Leck im Bereich des Maschinenraums festgestellt und über Funk die Polizei verständigt. Durch den rund 15 Zentimeter langen Riss im Rumpf drangen erhebliche Mengen Wasser in den Maschinenraum unter der Kajüte ein. Dadurch bekam das Motorgüterschiff eine Schlagseite.
Von den ersteintreffenden Feuerwehreinsatzkräften wurde rasch Kontakt mit der Mannschaft aufgenommen, die noch versuchte, mit eigenen Pumpen das Wasser aus dem Motorraum zu pumpen. "Beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr ragte das Oberdeck auf der Backbordseite nur noch wenig aus dem Wasser, wodurch die Gefahr des Sinkens unmittelbar war", hieß es in der Aussendung. Daher wurde das Schiff komplett evakuiert.
Nach der Evakuierung wurden so rasch wie möglich Unterwasserpumpen im Maschinenraum platziert und begonnen das eindringende Wasser abzupumpen. Durch das Abpumpen des Wassers aus dem Maschinenraum wurde auch teilweise aufschwimmendes Motoröl abgepumpt. Daher wurde unterhalb des havarierten Schiffes eine Ölsperre aufgebaut und eine etwaige Umweltgefährdung verhindert.
Trotz der rasch verstärkten Abpumpmaßnahmen sank das Oberdeck auf der Backbordseite bis an die Wasserlinie, wodurch zu diesem Zeitpunkt alle Einsatzkräfte das Schiff verlassen mussten. Die Möglichkeit einen Teil der Ladung - Mais aus Bratislava - zu entnehmen und damit das Schiff zu stabilisieren, wurde ebenfalls geprüft, stellte sich aber logistisch als schwierig dar.
Die Pumpmaßnahmen und der massive Einsatz der Berufsfeuerwehr Wien zeigten aber Wirkung und das Schiff hob sich wieder leicht aus dem Wasser und stabilisierte sich, sodass damit begonnen werden konnte, das Leck provisorisch abzudichten. "Mit Holzkeilen und Dichtmaterial konnte der Riss so weit verschlossen werden, dass das noch geringfügig eintretende Wasser durch die schiffseigenen Pumpen bewältigt werden konnte", so die Aussendung. Das Sinken des Motorgüterschiffes konnte damit erfolgreich verhindert werden.
Anschließend wurden sämtliche Maßnahmen unternommen, das Schiff über die Nacht abzusichern und zur Klärung der weiteren Vorgehensweise an die Reederei bzw. einen Sachverständigen zu übergeben.