Der dritte Montag im Jänner ist angeblich der traurigste Tag im Jahr und der Zeitpunkt, an dem die Stimmung ihren Tiefpunkt erreicht haben soll. Die Caritas macht deshalb einmal mehr rund um den "Blue Monday" auf ein drängendes Thema aufmerksam und bietet Hilfe bei Einsamkeit.
570.000 Menschen in Österreich fühlen sich "mehr als die Hälfte der Zeit einsam", sagte Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, am Sonntag: Laut einer Studie der Caritas mit dem SORA-Institut fühlten sich schon jede bzw. jeder Vierte aufgrund der Corona-Pandemie einsamer als zuvor. 17 Prozent gaben an, dass sie nun wegen der Teuerung Sozialkontakte einschränken mussten. Bei Personen mit einem Haushaltseinkommen bis 1.500 Euro sei sogar jeder Dritte betroffen.
"Viele Menschen haben niemanden, dem sie ihre Sorgen anvertrauen können, viele Menschen können sich einen Besuch im Kaffeehaus nicht leisten, um aus ihrer Isolation zu kommen", schilderte Schwertner. Mit Initiativen wie dem im ersten Covid-Lockdown gestarteten Plaudernetz will die Caritas dagegenhalten: Menschen, die niemanden zum Reden haben, telefonieren unter der Nummer 05-1776-100 mit Freiwilligen, die gerne zuhören.
Seit Projektstart im April 2020 wurden mehr als 41.000 Gespräche geführt, das entspricht einer Gesamtgesprächsdauer von über einer Million Minuten oder 720 Tagen. Die Telefonate dauern durchschnittlich eine halbe Stunde. Rund 4.000 Personen engagieren sich freiwillig beim Plaudernetz, mehr als 6.000 Menschen haben die Nummer bisher gewählt, hieß es in der Aussendung.