
Mit mehr als 100 km/h üist ein Sturm gestern über Ostösterreich gezogen. Am Buchberg im Wienerwald wurden 117 km/h gemessen, sagte ein Meteorologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) der APA. Auf der Wiener Jubiläumswarte auf einer Höhe von nur 450 Metern erreichte der Sturm eine Spitzengeschwindigkeit von 112 km/h. Die Feuerwehren verzeichneten dutzende Einsätze.
Im Bezirk Eisenstadt-Umgebung kam durch den Sturm ein Klein-Lkw von der B50 ab. Zu dem Unfall kam es laut Feuerwehr gegen 18.00 Uhr zwischen Purbach und Breitenbrunn. Nachdem vermutlich eine Windböe das Fahrzeug erfasst hatte, stürzte es über einen Begleitweg und blieb schließlich in einem Weingarten stehen. Der Fahrer sowie der Beifahrer wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus nach Eisenstadt gebracht. Den Lenker musste die Feuerwehr aus dem Klein-Lkw befreien.
Einsatzkräfte beseitigten außerdem vereinzelt umgestürzte Bäume. Auch einige Plakatwände wurden vom Sturm umgeworfen. Im Bezirk Neusiedl am See kippte der heftige Wind einen Carport, in Schützen am Gebirge wurde ein Haus abgedeckt.
Am Neusiedler See musste die Feuerwehr mit zwei Booten ausrücken, nachdem offenbar wieder einmal Unbelehrbare die Sturmwarnung ignoriert hatten. Schon zwischen 14.00 und 15.00 Uhr, nachdem die Windgeschwindigkeit 60 km/h überschritten hatte, sei die Warnung aktiviert worden, hieß es von der LSZ. Dabei werden von der rund um den See installierten Sturmwarnanlage 90 mal pro Minute Blinksignale gegeben. Die Rettungseinsätze hätten aber erst nach 17.00 Uhr - somit mehr als zwei Stunden nach der Aktivierung der Sturmwarnung - stattgefunden.
Auch in Niederösterreich war die Feuerwehr verstärkt im Einsatz. So rückte etwa die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf gemeinsam mit zahlreichen anderen Feuerwehren des Bezirkes Mödling zu umgestürzten Verkehrsschildern, Bauzäunen, abgebrochenen Ästen und umgestürzten Bäumen aus.
Auch im flachen Gebiet wurden Böen mit mehr als 100 km/h gemeldet. Im burgenländischen Podersdorf erreichte der Sturm 101 km/h. In Wiener Neustadt waren es 98 km/h, in Eisenstadt 97 km/h. An der ZAMG-Wetterstation in Wien-Unterlaa wurden 90 km/h gemessen. Der Wiener Rathausplatz inklusive Park war nach der Sturmwarnung schon ab 15.00 Uhr gesperrt worden.
Relativ glimpflich dürfte das Sturmtief über der Bundeshauptstadt Wien geendet haben. Laut Auskunft der Polizei vom Donnerstagabend wurden in Wien zumindest vorerst keine Verletzten gemeldet. Die größten Ereignisse dürften einige entwurzelte Bäume gewesen sein. Gesamt kam es zu etwa 100 sturmbedingten Einsätzen der Feuerwehr.
