Nur kurz blüht die Titanenwurz, eine der größten Blumen der Welt. In den kommenden Tagen wird es erstmals im Botanischen Garten der Uni Wien soweit sein, ab Montag kann die Pflanze besichtigt werden.
Sie zählt zu den größten Blumen der Welt und verbreitet einen bestialischen Gestank: Die Titanenwurz blüht in Kürze erstmals im Botanischen Garten der Universität Wien. Ab Montag kann die Pflanze, deren lateinischer Name Amorphophallus titanum "gigantischer unförmiger Penis" bedeutet, besichtigt werden. Die Botaniker gehen davon aus, dass sich der Blütenstand, der mehr als drei Meter hoch werden kann, in ein bis zwei Wochen öffnen wird - allerdings nur für etwa zwei Tage.
Das Exemplar der aus der Familie der Aronstabgewächse kommenden Pflanze wächst seit 2019 im Botanischen Garten in Wien. Es stammt aus dem Botanischen Garten der Universität Salzburg, wo sie 2019 mit einem über zwei Meter hohen Blütenstand geblüht hat. Die riesige Knolle der Pflanze hat seit ihrem Umzug nach Wien ihr Gewicht auf 80 Kilogramm verdoppelt.
Die Knospe ist bereits etwas mehr als einen Meter groß, an ihrer Spitze ist bereits der Blütenkolben zu erkennen. Wann genau sich die Blüte öffnen wird, können die Experten derzeit noch nicht vorhersagen. Sie werden in der kurzen Zeit der Blüte verschiedene Untersuchungen unter anderem zur Bestäubungsbiologie der Pflanze durchführen.
Die Titanenwurz ist
auf Sumatra (Indonesien) heimisch und lockt mit ihrem riesigen
Blütenstand winzige Insekten an, die als Bestäuber dienen. Der große
Kolben an der Spitze des Blütenstands erwärmt sich dabei und setzt einen
Geruch frei, der an verwesende Kadaver erinnert. Die Pflanze ist mit
dem in Österreich heimischen Gefleckten Aronstab eng verwandt, auch
Zimmerpflanzen wie Philodendron oder Calla zählen zu den
Aronstabgewächsen. Zu Ehren des Wiener Botanikers und Erforschers der Aronstabgewächse Heinrich Wilhelm Schott (1794-1865) wurde das Wiener Exemplar der Pflanze auf den Namen "Willi" getauft.
Ab
Montag kann die Titanenwurz täglich von 10.00 bis 15.00 Uhr bei
Schönwetter im Kalthaus des Botanischen Gartens aus wenigen Metern
Entfernung besichtigt werden. Sobald die Pflanzen zu blühen beginnt,
wird das gesamte Kalthaus bis 23.00 Uhr geöffnet, damit Besucher die
Pflanze aus der Nähe sehen und riechen können - insbesondere in den
Abendstunden, wenn sie in voller Blüte steht.
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