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Atomabkommen in Wien: Iranischer Kleriker droht mit Zerstörung Israels

1-01-1970, 00:00

“Die Feinde des Irans wissen ganz genau, dass, wenn sie uns Schaden zufügen, wir Tel Aviv und Haifa dem Erdboden gleichmachen werden”, sagte Ayatollah Ahmad Khatami am Dienstag nach Berichten lokaler Medien. Das iranische Raketenprogramm sei dafür “die Trumpfkarte”, sagte der Hardliner. Khatami ist Mitglied des Expertenrats, eines Gremiums von Geistlichen für religiös-politische Angelegenheiten.

Irans Mittelstreckenraketen haben eine Reichweite von rund 2000 Kilometern und könnten daher fast jeden Teil Israels treffen. Die Aussage Khatamis ist zwar nicht unbedingt der Standpunkt der Regierung, reflektiert jedoch die Richtung der Hardliner im Land. Die sind gegen Präsident Hassan Rouhanis Entspannungspolitik und fordern seinen Rücktritt, besonders nach dem Scheitern des Wiener Atomabkommens von 2015 und den Ausstieg der USA aus dem Deal.

Geforderter Rücktritt von Rouhani nach Scheitern des Wiener Atomabkommens

Israel ist der Erzfeind Nummer eins des Iran und der Zerfall Israels und die Befreiung Palästinas sind seit fast 40 Jahren die außenpolitische Doktrin des Landes. Zwar soll diese Feindseligkeit offiziell nur politisch und gegen die israelische Regierung gerichtet sein, aber die Aussagen einiger iranischer Politiker, Kleriker und Generäle grenzen häufig an Antisemitismus.

Auch Rouhani hatte vergangene Woche bei einem Besuch in Wien scharfe Kritik an den “Zionisten” geübt und ihnen die Unterdrückung von Palästinensern sowie die Unterstützung der Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) in Syrien vorgeworfen. Der iranische Präsident reagierte damit auf Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), der bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Rouhani demonstrativ die Unterstützung Österreichs für Israel hervorgestrichen hatte. “Aus unserer Sicht absolut inakzeptabel ist, wenn das Existenzrecht Israels infrage gestellt wird oder zur Vernichtung Israels aufgerufen wird. Die Sicherheit Israels ist für uns als Republik Österreich nicht verhandelbar”, sagte Kurz, nachdem er für die Einladung Rouhanis kritisiert worden war.

APA/red

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