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12-Stunden Spendenmarathon: Künstler unterstützen Wiener Caritas

1-01-1970, 00:00

“Ziel ist es, bis zum Ende des Sommers 150.000 Kinder vor dem Hunger zu bewahren”, betonte Caritas-Präsident Michael Landau bei der Eröffnungskundgebung auf der Mariahilfer Straße. “Mit sieben Euro können wir ein Kind einen Monat lang vor dem Hunger bewahren”, erklärte Landau. “Die Hilfe kommt an, jeder Euro kommt an – es liegt an uns!”, appellierte er. Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner, der vor einigen Wochen aus dem Südsudan zurückgekommen war, berichtete von Menschen, die “Blätter und Gras kochen”. “Diese Dimension der Not habe ich nicht erwartet”, führte er aus. Die Menschen wüssten nicht mehr, wie sie ihre Kinder ernähren sollten.

Mit “Stimmen gegen Hunger” soll breite Aufmerksamkeit auf die Verhältnisse im Südsudan gelenkt werden. “Hunger ist eine stille Katastrophe, die stummen Schreie nach Hilfe werden oft nicht wahrgenommen”, so Schwertner. Im Rahmen des Spendenmarathons leihen viele prominente Künstler ohne Unterbrechung der Caritas ihre Stimme. So las Literat Michael Köhlmeier aus seiner Erzählungssammlung “Mitten auf der Straße” vor und das Tuba Ensemble der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien gab unter anderem Interpretationen von “Conquest Of Paradise” und “Can’t Help Falling In Love” zum Besten, sodass viele Passanten interessiert stehen blieben und zuhörten.

Spendenmarathon der Caritas

Bis 22.00 Uhr sind auf der Bühne auf der Einkaufsmeile weitere Auftritte geplant: Beispielsweise werden der Wiener Jüdische Chor mit dem früheren Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, die Sängerin Maria Bill und die Band “The Russian Gentlemen Club” Konzerte geben, während neben anderen auch Lubja Arnautovic, Verena Dürr und der Regisseur Kurt Palm Lesungen halten werden.

“Solange der Krieg im Südsudan tobt, machen sich Menschen auf den Weg nach Europa”, so Landau. Der Präsident forderte darum, “Perspektiven zu schaffen”. “Dafür braucht es nicht viel”, sagte er und rief die österreichische Politik dazu auf, im Rahmen des EU-Ratsvorsitzes das “Thema Afrika auf die Agenda” zu stellen. Österreich biete sich dafür an, da es keine Kolonialvergangenheit habe.

Die Perspektiven seien konkret die Förderung des Zugangs zu Bildung und Landwirtschaft vor Ort. “Lernen kann nur, wer keinen Hunger hat”, sagte Schwester Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs. Die Menschen in Europa hätten darum neben “großer Freiheit” auch “große Verantwortung”. “Dass es uns gut geht, geht mit Verantwortung einher”, stimmte auch Schwertner zu und unterstrich, dass man vom Teilen “nicht weniger, sondern mehr” habe.

APA/red

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