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“Fake News”: Kunstkampagne auf Fassade von Mozarthaus in Wien

1-01-1970, 00:00

In Kooperation mit dem stadteigenen Museum, das die einzige noch erhaltene Wiener Wohnung Mozarts für die Öffentlichkeit zugänglich macht, werden in den kommenden Wochen Kunstwerke auf der Fassade des Hauses und auf Litfaßsäulen präsentiert. Die Sujets, optisch verfremdete Falschnachrichten, stammen vom bildenden Künstler Peter Baldinger. Insgesamt vier Bilder umfasst die Kunstkampagne, die am Donnerstag präsentiert wurde.

Gezeigt werden jeweils zwei bekannte Persönlichkeiten in grober Pixelästhetik – versehen mit dem ebenfalls schwer zu lesenden Zusatz “Fake News”. Der Clou an der Sache: Die bildlichen Vorlagen für die gezeigten Protagonisten stammen zwar aus realen Fotos, allerdings würfelt sie Baldinger neu zusammen. Das ergibt paarähnliche Konstellationen zweier Menschen, die eigentlich wenig miteinander zu tun haben oder gar eine Art Gegensatz bilden.

“Fake News” auf Hausfassade auf Wiener Mozarthaus

So wird Wladimir Putin neben einem Mitglied des regimekritischen Kollektivs Pussy Riot platziert. Sex-Pistols-Frontmann Johnny Rotten, der einst mit “God save the Queen” für einen Skandal im britischen Empire gesorgt hat, posiert plötzlich neben Queen Elizabeth II. Und Mozart darf natürlich auch nicht fehlen: Das posthume Porträt des Musikgenies von Barbara Krafft wird mit einem Selfie des It-Girls Kim Kardashian kombiniert.

Beim Kampagnenauftakt wurde ein erstes Sujet an der Fassade des Mozarthauses in der Domgasse 5 präsentiert. Danach werden dieses und die restlichen drei Motive auf Litfaßsäulen in ganz Wien affichiert, hieß es. Dass das Mozarthaus die Aktion unterstützt, sei insofern schlüssig, als “Fake News” auch schon zur Zeit Mozarts verbreitet waren. So wurden nach dem Tod des Komponisten immer wieder Werke weniger bekannter Komponisten unter dem Namen Mozart verbreitet, um Interesse und Absatz zu steigern – ein Aspekt, der auch in der laufenden Sonderausstellung “Mozarts Weg in die Unsterblichkeit. Das Genie und die Nachwelt” beleuchtet werde, hieß es.

APA/red

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