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Wiener Tierschutzverein: “Bambi” konnte auf Suche nach toter Mutter geborgen werden

1-01-1970, 00:00

Die Retter besitzen ein Haus in Prinzendorf, dessen Garten an ein kleines Waldstück grenzt. Die Hausbesitzerin war am Nachmittag dort mit ihren Hunden spazieren, als ihr ein sehr unangenehmer Geruch auffiel. Als sie genauer Nachschau hielt, entdeckte sie im Gebüsch ein totes Reh. Sie informierte umgehend den zuständigen Förster, der das verendete Tier abholte. Als die Dame einige Zeit später ihren Garten pflegte, hörte sie aus dem nahe gelegenen Waldstück klägliche Schreie.

Da die Frau kundig im Verhalten von Wildtieren ist und auch schon einige Tiere rettete, wusste sie, dass es sich um ein junges Rehkitz handeln musste. Sie reagierte richtigerweise nicht sofort, sondern wartete einige Zeit ab, ob sich die Mutter dem Jungen nähert. Da dies nach einiger Zeit nicht erfolgte, machte sich die Frau erneut auf in den Wald und entdeckte den jungen Rehbock im Gras. Sie konnte das Tier bergen, in einem Hundekorb unterbringen und erstversorgen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelte es sich daher bei dem verendeten Tier, welches die Frau zuvor fand, um die Mutter des Kitzes.

“Bambi” vom Wiener Tierschutzverein aufgepeppelt

Danach brachte die Tochter der Dame das Rehkitz in den Wiener Tierschutzverein. Dort wurde es tierärztlich untersucht. Zum Glück konnten keine Beschwerden oder Krankheiten festgestellt werden. Der Rehbock, der schätzungsweise ein paar Tage alt sein dürfte, wies lediglich leichte Mangelerscheinungen auf, was vermutlich von der fehlenden Versorgung durch die Mutter herrühren dürfte. Darüber wie lange das Tier bereits ohne mütterliche Fürsorge ausharren musste, kann nur spekuliert werden. Ihm wurde jedenfalls umgehend Nahrung angeboten, die er auch gerne annahm. Im Kleintierhaus des WTV wurde er dann noch ein wenig aufgepäppelt, ehe es für den Jungbock zu seiner neuen “Ersatzmama”, einer dem WTV nahe stehenden Tierfreundin, ging, die einen Bauernhof betreibt und immer wieder junge Wildtiere für den WTV großzieht. Dort darf “Bambi” nun in Ruhe heranwachsen, bis er groß genug ist, um wieder in die freie Wildbahn entlassen zu werden.

“Wir danken den Rettern sehr für ihren Einsatz und die Strapazen, die sie für die Rettung des Rehbocks auf sich genommen haben. Ohne die Hilfe der vielen tierlieben Privatpersonen, könnten wir unsere tägliche Arbeit nicht verrichten. Höchst an der Zeit, dass dies auch die Öffentliche Hand erkennt und endlich einen Tierschutzverbund Ost-Region schafft. Denn der Weg von Prinzendorf nach Vösendorf ist kein Katzensprung und es kann nicht sein, dass der privat geführte WTV die einzige Institution ist, an die sich tierliebe Menschen in Not und auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei, wenden können”, sagt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.

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