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“Daumen nach unten”: Shitstorm gegen WKÖ wegen Video zu 12-Stunden-Arbeitstag

1-01-1970, 00:00

Die erste offizielle Stellungnahme kommt von den christlichen Gewerkschaftern, die das Video gelinde gesagt nicht so leiwand fanden. Landesgeschäftsführer Fritz Pöltl fürchtet Nachteile für Familien mit Kleinkindern oder auch Arbeitnehmer mit Gleitzeit. Im Internet drückt sich die Kritik jedoch nicht so gewählt aus. Die Kommentare zum Video reichen von “seid’s wo angrennt” bis zu “Ich kann gar nicht soviel essen wie ich speiben möchte”.

Alles ist super in einer bonbonfarbenen Welt

“Geht’s dem einen gut, geht’s uns allen gut.” Die Logik der Wirtschaftskammer lässt sich nur schwer widerlegen, meint sie doch hauptsächlich “Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s der Wirtschaft gut”. Und so wird das Video auch präsentiert: 3D-animierte Menschen finden den 12-Stunden-Arbeitstag super spitze, ein sprechender Mops (übrigens die einzige Figur, die was zu sagen hat) räumt auch die restlichen Zweifel aus dem Weg. Das Ganze kling außerdem verdächtige nach dem Stil der Wiener Rockband Wanda.

WKÖ mit leiser Vorahnung

Dass die WKÖ bereits so kurz nach Bekanntwerden des 12-Stunden-Tages ein “super” produziertes Werbevideo veröffentlicht, sorgt nicht nur bei Datenrechtler und Facebookkenner Max Schrems auf Verwunderung.


Das Social-Media-Team der Wirtschaftskammer ist jedenfalls nicht zu beneiden und versucht diplomatisch gegen den kleinen Shitstorm entgegenzurudern. Auf und Twitter werden die überwiegend negativen Kommentare noch brav kommentiert und zu relativieren bzw. beschwichtigen versucht.

 


PR-Eigentor von namhafter Werbefirma

Dass das Video technisch schlecht gemacht ist bzw. die beauftragte Werbefirma Demner, Merlicek & Bergmann von Werbung keine Ahnung hat, kann man nicht behaupten. Die Agentur zeichnet etwa auch für XXXLutz-Kampagnen verantwortlich, zu anderen namhaften Kunden zählen Vöslauer, Darbo oder die Wiener Städtische. Dass das Video aber einige Aufmerksamkeit erhält, kann man nicht verneinen. Dennoch sollte man vielleicht besser beim Original-Song bleiben.

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