Der neue Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) – er war zuletzt selbst Chef der Holding – hob bei der Präsentation hervor, dass die meisten Kennzahlen über jenem des Rekordjahres 2016 gelegen seien. Der Umsatz betrug 58,1 Mio. Euro – ein Plus von 2,3 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern lag im Vorjahr bei rund 14,8 Mio. Euro. Das ist eine Steigerung von rund 16,5 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Gleichzeitig wurde auch mehr investiert, konkret 18,7 Mio. Euro (2016: 7,9 Mio. Euro), wie betont wurde.
Die Beliebtheit von Flusskreuzfahrten sowie Ausflugsfahrten auf der Donau führte dazu, dass der Wiener Hafen deutlich mehr Kabinen- als Lastschiffe abfertigte. 2017 legten rund 2.300 Kreuzfahrtschiffe (beim Schifffahrtszentrum bei der Reichsbrücke oder beim Hilton Hotel, Anm.) an. Sie hatten 345.254 Passagiere an Bord. Der Boom führt dazu, dass man in Wien nun überlegt, weitere Anlegestellen zu schaffen, wie Hafen-Geschäftsführer Fritz Lehr erläuterte. Möglich sei etwa die Erschließung von Uferbereichen in der Brigittenau oder in Floridsdorf.
Im Rahmen der Ausflugs- und Linienschifffahrt mit der DDSG-Flotte bzw. dem Twin City Liner wurden 349.594 Gäste transportiert. Dies ist ein Plus von 1,2 Prozent. Zuwächse gab es jedoch auch im klassischen Güterverkehr. Der “wasserseitige Umschlag” in den Häfen Freudenau, Albern und Lobau stieg um 6,7 Prozent. 1,050.000 Tonnen wurden insgesamt bewegt. Die Zahl der abgefertigten Lastschiffe stieg um 5 Prozent auf 1.156.
Wiener Hafen profitiert von Kreuzfahrten auf Donau
Hervorgehoben wurde heute die Trimodalität des Wiener Hafens, der nicht nur auf den Wasserweg setzt, sondern auch Schiene und Straße bedient. Eine wichtige Rolle spielen hier die Lagerbereiche sowie das Autoterminal. In letzterem wurden 64.000 Fahrzeuge umgeschlagen. Dies sind zwar weniger als 2016, die längere Verweildauer der Gefährte führte jedoch dazu, dass der Umsatz in dem Bereich um 8,45 Prozent nach oben kletterte.
Deutliche Rückgänge waren hingegen im Containergeschäft zu beklagen. 2017 wurde rund 405.000 Container umgeschlagen, das sind um 8 Prozent weniger als 2016. Für den Rückgang wurde der gescheiterte Zusammenschluss mit dem ÖBB-Terminal in Inzersdorf verantwortlich gemacht. Die Bundeswettbewerbsbehörde hätte diesen untersagt, statt einem gemeinsamen Vorgehen stehe man darum nun in Konkurrenz, hieß es heute.
Auch als Betriebsstandort werde die Flächen des Wiener Hafen-Unternehmens immer wichtiger, wie versichert wurde. Auf einem neuen Grundstück in der 7. Haidequestraße wurden aus diesem Grund im Vorjahr weitere Flächen geschaffen. Dort werden laut Hafen inzwischen sogar Popcorn produziert und Filme gedreht. Und auch andere Unternehmen aus der Lebensmittelbranche sind Kunden: 90.000 Paletten an Knabbergebäck wurden dort – also vor der nun beginnenden Fußball-WM – eingelagert.
APA/red