In einer Umfrage der Organisation “Altern in Würde” gaben 30 Prozent der Betreuerinnen an, ihre Tätigkeit in Österreich zu beenden, wenn die Kürzungen umgesetzt werden, hieß es am Dienstag in einer Aussendung.
Familienbeihilfe für über 20.000 Betreuerinnen
In Österreich arbeiten laut der Organisation rund 65.000 Personenbetreuerinnen, die meist aus benachbarten EU-Ländern in Osteuropa kommen. Rund ein Drittel der Betreuerinnen dürfte für ihre Kinder Familienbeihilfe aus Österreich beziehen. Kaum eines dieser Kinder lebt in Österreich, da die Pflegerinnen während ihrer Dienstzeit meist bei den betreuten Personen wohnen. In dieser Zeit müssen die Kinder von anderen Personen versorgt werden.
Die in Bratislava ansässige Organisation “Altern in Würde” hat eine Untersuchung über etwaige Auswirkungen durch die geplante Kürzung der Familienbeihilfe durchgeführt. Die rund 1.400 Teilnehmerinnen kamen hauptsächlich aus der Slowakei und Rumänien. Die Befragung wurde online im Zeitraum von Mitte Mai bis Anfang Juni durchgeführt.
Jede Dritte würde nicht mehr in Österreich arbeiten
Demnach möchten 30 Prozent der Betreuerinnen im Falle einer Kürzung ihre Betreuungstätigkeit in Österreich beenden. 26 Prozent der Betreuungskräfte sehen sich gezwungen, ein höheres Honorar von den betreuten Personen zu verlangen und 24 Prozent wollen sich die gleiche Tätigkeit in einem anderen EU-Land suchen. 61 Prozent der Befragten gaben an, Alleinverdienerin zu sein.
“Altern in Würde” fordert von der Politik attraktive Rahmenbedingungen, um erfahrene Pflegekräfte langfristig in Österreich zu halten. “Auf dem Rücken der Betreuerinnen und auf Kosten der Qualität darf nicht gespart werden”, hieß es in der Aussendung.
(APA/red)