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Lenny Kravitz lieferte dynamischen Konzertabend in Wiener Stadthalle

1-01-1970, 00:00

Auf viel Schnickschnack verzichtet der routinierte Rocker. Nur mit seiner Band, in der auch Gail Ann Dorsey vertreten ist, die lange für David Bowie Bass spielte, und großzügig eingesetzten Lichteffekten kommt Kravitz aus. Auch gesanglich kann man ihm nichts anhaben: Bis zum Ende der Show – für Kravitz gut zwei Stunden an stimmlicher und körperlicher Ertüchtigung – wartet er mit Radio-tauglichen Versionen seiner Songs auf.

Lenny Kravitz mit neuem Album bei Wien-Konzert

6.600 Fans aus allen Altersgruppen, viele von ihnen in Lenny-T-Shirts – für die Frauen an dem Abend übrigens 5 Euro mehr aus der Tasche holen mussten als Männer – haben sich in der Stadthalle versammelt. Um sie bemüht sich der Künstler ungemein, holt irgendwann sogar den gerade 18 gewordenen Chris auf die Bühne, der mit einer Nachricht auf seinem Shirt um ein Foto mit Kravitz gebeten hat. Zu seinem Geburtstag singt das Publikum auf Anweisung des Künstlers ein asynchrones, aber fröhliches “Happy Birthday” – einmal auf Englisch, einmal die “Wiener Version”, um die Kravitz bittet. Auch ein Mädchen im Rollstuhl holt er später zu sich.

Zahlreiche Hits im Gepäck

Das Wiener Konzertpublikum scheint trotz bereits eingangs gespielter Hits ein Weilchen zu brauchen, um in die Gänge zu kommen. Kravitz prescht mit seinem Opener “Fly Away” vorwärts, später singt er “American Woman”, das irgendwann zum Reggae und schließlich zu Bob Marleys “Get Up, Stand Up” abdriftet. Auch zwei Songs aus seinem auf dem Bahamas aufgenommenen neuen Album präsentiert er: Das ruhig beginnende “It’s Enough” und das sehr konzerttaugliche “Low”, an dem er noch mit Michael Jackson gearbeitet hat. Erst später kommt bei den Zuhörern richtig Stimmung auf. Denn Kravitz liefert Hits am Stück; von “Again” bis zu “I’ll be Waiting”; und nimmt dazwischen sogar kurz seine Sonnenbrille ab.

Liebe versprüht der Sänger bis zum Ende. Wie ernst es ihm damit ist, wird während der 15-minütigen Version von “Let Love Rule” deutlich, in der er das Publikum zum Singen bringt. “Are You Gonna Go My Way” fragt der Sänger noch, bevor er sich vom Publikum verabschiedet, und zeigt damit nochmals, dass er in Hochform ist.

(APA/Red)

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