Im Korruptionsprozess gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ/ÖVP) und andere ist heute am 35. Verhandlungstag einmal mehr der zweitangeklagte Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter Meischberger am Wort. Er versucht Richterin Marion Hohenecker davon zu überzeugen, dass er weder beim Linzer Bürohaus “Terminal Tower” noch bei der Buwog-Privatisierung Bestechungsgeld angenommen und weitergeleitet hat.
35. Verhandlungstag im Grasser-Prozess geht mit Meischberger weiter
Zum einen geht es um eine 200.000-Euro-Zahlung beim Linzer Tower, für die Meischberger und die anderen Angeklagten unterschiedliche Erklärungen liefern. Meischberger will das Geld vom mittlerweile verstorbenen Ex-Porr-Chef Horst Pöchhacker für jahrelange gute Arbeit erhalten haben.
Und auch bei der Buwog spielt ein Toter die entscheidende Rolle: Meischberger will nämlich den Tipp, wie viel die Immofinanz für die Buwog bieten musste, vom tödlich verunfallten Ex-Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider erhalten haben – und nicht von Grasser, wie die Staatsanwaltschaft behauptet. Der Tipp brachte ihm eine Millionenprovision ein.
Am bisher letzten Verhandlungstag vor zwei Wochen erzählte Meischberger, dass er sich am Tag vor dem “Tag der Tage”, als die Privatisierung durch den Ministerrat ging, in der Früh mit Grasser getroffen hatte. Wobei Meischberger sehr genau über den Fahrplan für die Privatisierung im Ministerium Bescheid wusste. So hatte er für den 4. Juni 2004 eingetragen: 11.30 Uhr Abgabe Angebote, 15.30 Uhr Öffnung der Angebote.
(APA/Red)