Auch ein Vorsitzwechsel steht beim Städtebund bevor, Wiens ehemaliger Bürgermeister Michael Häupl übergibt an seinen Nachfolger Michael Ludwig (beide SPÖ).
Häupl nutzte auch die Gelegenheit, Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) bei den Abgeltungen des abgeschafften Pflegeregresses in die Pflicht zu nehmen. Wiens Altbürgermeister glaubt nämlich nicht, dass die in Aussicht gestellten 340 Mio. Euro ausreichen werden. Ende des Jahres wollen die Länder daher auf Basis der 2018 angefallenen Kosten noch einmal durchrechnen, sagte er in einer Pressekonferenz zum Städtetag am Dienstag.
Jeder Sechste hat Pflegefall in der Familie
Auch in der Bevölkerung dürfte die Debatte nicht abebben: 16 Prozent der 1.057 im April Befragten des SORA-Städtebarometers gaben an, einen Pflegefall in der Familie zu haben, drei Prozent nehmen selbst Pflege in Anspruch. Insgesamt wird die Qualität der vorhandenen Dienstleistungen als besonders hoch bewertet, allerdings sind nur 46 Prozent der Meinung, dass es derzeit genügend Angebote für Pflegebedürftige gibt.
Ausländische Pflegekräfte wichtig für Österreich
77 Prozent meinen, dass ohne ausländische Pflegekräfte die Pflege in Österreich zusammenbrechen würde. Unsicherheit gibt es in Hinblick auf die eigene Versorgung: 46 Prozent fühlen sich in diesem Fall gut, 46 Prozent schlecht abgesichert. Für mehr als ein Drittel reichen Pflegegeld oder Pension nicht aus. 69 Prozent sprechen sich für eine staatliche Pflegeversicherung aus, berichtete Günther Ogris von SORA.
88 Prozent mit Lebensqualität zufrieden
Auch andere Themen wurden beim Städtebarometer abgefragt: So sind 88 Prozent der Befragten mit der Lebensqualität zufrieden. Für Ogris nicht verwunderlich, zähle Österreich doch zu den reichsten Ländern der Welt. Auch die Zufriedenheit mit den städtischen Dienstleistungen ist konstant hoch. Drei Viertel der Befragten gaben zudem an, dass kommunale Dienstleistungen nicht an private Anbieter ausgelagert werden sollten.
APA/red)