Der laut Gutachten zurechnungsunfähige und damit nicht schuldfähige Mann hatte in der Bankfiliale 4.000 beheben wollen, indem er seine Kreditkarte vorlegte. Weil das nicht gleich funktionierte und er vertröstet wurde, stellte er eine Sporttasche auf das Kassa-Pult und meinte: “Da ist nuklearer Sprengstoff drin.” Dann drohte er, den Sprengsatz zu zünden.
Bereits vor über 20 Jahren erstmals stationär behandelt
Der 41-Jährige wurde erstmals 1996 stationär behandelt, als während seines Grundwehrdienstes psychische Probleme zutage traten. Zwei Tage vor dem verfahrensgegenständlichen Bank-Besuch war er im Otto-Wagner-Spital (OWS) gelandet, nachdem er bei einem Polizeiauto die Reifen aufgestochen hatte. “Die Tür war offen”, erklärte der Mann einem Schöffensenat (Vorsitz: Eva Brandstetter), weshalb er das Spital verlassen hätte. “Es war düster und unheimlich. Da hab’ ich mir gedacht, da kann ich nicht bleiben, da geh’ ich unter”, führte er weiter aus.
In der Bank sei er “zornig” geworden, als er das Geld nicht bekam: “Ich bin ein kleiner Giftzwerg.” In der Tasche hätten sich aber bloß “Kleider, zwei Messer und ein paar Akten vom Großvater” befunden, beruhigte der Mann das Gericht: “Ich hab’ geblufft.”
Wiener Bankmitarbeiter nahmen Drohung mit Sprengsatz ernst
Die Bankangestellten nahmen die Drohung des Unbekannten ernst und lösten von diesem unbemerkt Alarm aus. Wenn die 4.000 Euro nicht ausgezahlt würden, “zünd’ ich, dann reißt es alle mit”, hatten sie zu hören bekommen.
Seit dem Vorfall wird der 41-Jährige zwangsweise angehalten. Der Schöffensenat gab dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher Folge. Der Kranke spricht auf die medikamentöse und therapeutische Behandlung, die ihm seit mehr als sechs Monaten zuteilwird, gut an. Er bekomme jetzt “ein Mittel, das meine Gedanken besser macht”, verriet der krankheitseinsichtige Mann.
(APA/Red)