Die Küken der bedrohten Tierart werden derzeit von Hand aufgezogen und benötigen tägliche Betreuung. Durch die intensive Pflege, werden die Küken auf die Ziehmütter geprägt, um sie später wiederansiedeln zu können. Auch die Besucher und Besucherinnen können den beiden Damen im Container neben der Waldrapp-Voliere dabei zusehen. „Als wir die Küken vom Tierpark Rosegg und der Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau übernommen haben, waren sie so klein, dass sie gerade in unsere Hand gepasst haben“, erzählt Schmalstieg. „Seitdem füttern wir sie, streicheln sie und reden und spielen jeden Tag mit ihnen.“
Waldrapp-Küken werden von erfahrenen Ziehmüttern betreut
Wiebke Hoffmann von der Abteilung für Forschung und Artenschutz im Tiergarten Schönbrunn: „Im 17. Jahrhundert ist der Waldrapp in Mitteleuropa verschwunden. Der Tiergarten ist einer der Projektpartner des Waldrappteams, das mittlerweile im Rahmen eines europäischen Life+ Projektes daran arbeitet, den Waldrapp hier wieder heimisch zu machen.“ Kein leichtes Unterfangen bei einem Zugvogel. Hoffmann: „Die Waldrapp-Küken, die in Zoos und Wildparks schlüpfen, kennen die Flugroute ins Winterquartier nicht. Deshalb müssen die Ziehmütter ihnen den Weg in die Toskana in einem Ultraleichtfluggerät vorfliegen.“ Die beiden Ziehmütter Corinna Esterer und Anne-Gabriela Schmalstieg haben aber in diesem Bereich bereits Erfahrung, es ist schon ihre fünfte Aufzucht. Mit den 33 Küken in diesem Jahr, haben sie bereits 130 Waldrappen auf die Auswilderung vorbereitet. Die kleinen Küken sind also in sehr guten Händen.
(Red.)