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Kunstprojekt “Ponte Est” als Inspiration für eine Brücke zum Wiener Donaukanal

1-01-1970, 00:00

Man will mit der Schau einen Diskussionsprozess mit Stadt- und Bezirkspolitikern einleiten. “Es ist ein realistisches Projekt, das die Anbindung des Bezirks zu den Naherholungsräumen Donaukanal und Prater verbessert. Bis in die 70er-Jahre hat sich hier ja eine Rollfähre befunden”, so Leidl, die den Anteil der von der Donaukanal-Seite kommenden Kunst Haus-Besucher auf 30 bis 40 Prozent schätzt. Die stark befahrene dreispurige Straße werde von Besuchern wie Anrainern als Barriere empfunden.

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Im idyllischen, begrünten Hof auf der Rückseite des Museums zeigt Prohaska, 1966 in Krems geboren, bis 14. Oktober in einigen Exponaten, wie es gehen könnte. “Die Grundidee war, eine Konzept für eine Brücke über die Straße zu entwickeln. Es ist eine Mischform aus Kunst und klassischer Architektur”, erläuterte der Künstler, der als Hauptattraktion eine “begehbare Skulptur” aus Schalungsträgern aufgebaut hat, die als Aussichtsplattform auf den tosenden Verkehr wie auf die dahinter liegende grüne Erholungszone fungiert.

Das am Aufstieg angebrachte engmaschige Sicherheitsnetz sowie die quer über den Hof gespannten und die Plattform nach allen Richtungen absichernden roten Bänder sind allerdings nicht dem Künstler, sondern den Behörden geschuldet: “Es gibt für so etwas leider extrem komplizierte Vorschriften”, stöhnte Prohaska. Diese dürften, neben der noch gar nicht andiskutierten Frage der Finanzierung, auch die zentrale Hürde für die Umsetzung des Projekts werden.

Künstler schlägt Brücke zum Wiener Donaukanal (vor)

Prohaska, der in seiner Arbeit meist medienübergreifend auf Genres wie Fotografie, Architektur, Grafik, Installationen oder Performances zurückgreift, verwendet für “Ponte Est” ausschließlich handelsübliches Schalungsmaterial: normierte Schalungsplatten und Betonschalungsträgern VT-20 der Firma Peri, die mit Ratschen-Zurrgurten zusammengehalten werden. Wer dabei an Lego oder Matador denkt, liegt gar nicht so falsch: Mit seinem modularen Baukastensystem “Toy-Kit Architecture” aus Schalungsträgern, Konstruktionsholz, Zurrgurten und Schraubzwingen realisierte Prohaska schon zahlreiche Projekte im In- und Ausland.

In der von Verena Kaspar-Eisert kuratierten Ausstellung ist neben Projektskizzen auch ein Modell der Brücke sowie ein schmales, im Maßstab 1:1 realisiertes Segment zu sehen. Als Anstoß für etwas, das nun ins Rollen kommen soll. Damit nicht nur der Verkehr vorbeirollt.

“Rainer Prohaska. Ponte Est”
Ausstellung im Kunsthaus Wien, Garage, Wien 3, Untere Weißgerberstraße 13
Eröffnung: Dienstag, 8.5., 19 Uhr; 9.5.-14.10.
Täglich von 10 bis 18 Uhr
www.kunsthauswien.com
http://www.rainer-prohaska.net

(APA/Red)

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