Die Eröffnung des “Technischen Museums für Industrie und Gewerbe” war bis Ende 1914 geplant, doch der Ausbruch des Ersten Weltkriegs veränderte alles. Dazu kam ein Streit jener zwei Personen, die damals die Geschicke des Hauses lenkten: Initiator Wilhelm Exner und der 1912 zum Direktor des Museums bestellte deutsche Techniker Ludwig Erhard (1863-1940) waren sich uneins darüber, wie die Kriegstechnik im noch unfertigen Museum berücksichtigt werden sollte. Exner stemmte sich erfolgreich gegen Erhards Plan, das Haus in ein Kriegsmuseum zu verwandeln, er wollte mit dem Museum ein “großes Friedenswerk” schaffen.
Technisches Museum eröffnete am 6. Mai 1918
Angesichts der Kriegswirren wurde eine Eröffnung auf unbestimmte Zeit verschoben. Es war wieder Exner, der eine alternative Nutzung des Hauses nach dem Krieg verhindern wollte und die Eröffnung für Mai 1918 festsetzte. Tatsächlich öffnete das neue Museum dann ganz unspektakulär am Montag, dem 6. Mai 1918 seine Tore für die Besucher. Und diese stürmten das Haus trotz eingeschränkter Öffnungszeiten an den Wochenenden: Bis Ende 1918 wurden 80.000 Besucher verzeichnet.
Für sieben Jahre geschlossen
Heute hat das – mit 1. Jänner 1922 verstaatlichte – Technische Museum Wien, mittlerweile eines der Bundesmuseen, knapp 400.000 Besucher im Jahr. In den 1990er-Jahren war das Museum sieben Jahre lang für eine Generalsanierung geschlossen und zusätzliche Ausstellungsfläche wurde geschaffen. Seit 2000 leitet Gabriele Zuna-Kratky das Haus, dem 2001 die Österreichische Mediathek eingegliedert wurde. Das TMW hat rund 160.000 Objekte in seinem Bestand. Nicht einmal zehn Prozent davon werden tatsächlich ausgestellt, der Rest lagert in drei Depots in Wien und Niederösterreich.