Obwohl erst heute, Dienstag, der Spatenstich stattfand, hat das VinziDorf in der Hetzendorfer Straße 117 bereits eine 14 Jahre andauernde Geschichte. Gegen das Wohnprojekt für obdachlose und chronisch alkoholsüchtige Männer stiegen Anrainer und die Meidlinger Bezirksvertretung nämlich lange auf die Barrikaden. Eine Bürgerinitiative sammelte Protestunterschriften und deckte die VinziGemeinschaft mit Einsprüchen gegen das Bauprojekt ein. Die Causa ging bis vor den Verwaltungsgerichtshof – der die Einsprüche als unbegründet zurückwies.
Nun darf also gebaut werden. Im Laufe des kommenden Jahres entsteht eine Dauerherberge für 24 alkoholkranke Obdachlose. Acht von ihnen werden im neu zu adaptierenden Altbestand untergebracht, für 16 weitere entwarf Architekt Alexander Hagner kleine Holzgebäude mit individuellen Sanitärzellen, die im Garten errichtet werden. Jeder Bewohner stehen rund 8,6 Quadratmeter Privatraum zur Verfügung.
Man verstehe sich als "Heimat der Heimatlosen", erklärt Pfarrer Wolfgang Pucher, der Gründer der VinziWerke. Zwar bekämen die Menschen hier ein Bett, Essen und Kleidung. Doch primär wolle man ihnen mit Toleranz begegnen und ihnen ein echtes Heimatgefühl vermitteln.
Mit der Baubewilligung durch die MA37 sowie den Zugeständnissen der Betreiber, dass jedes Wohnmodul im Garten sein eigenes WC bekommt und dass ständig Betreuer anwesend sind, legt sich nun auch der Bezirk nicht mehr quer.
