hat der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) die Untersuchung auf zwei weitere Personen ausgeweitet. Konkret geht es um die beiden Personen, die die Rechnung für den Auftrag unterschrieben haben, gab KAV-Direktor Herwig Wetzlinger in einer Aussendung am Freitag bekannt.
Nach Energetik-Affäre: KAV weitet Untersuchung auf weitere Personen aus
Dabei handle es sich um einen Stellvertreter der Programmleiterin und eine weitere Person aus dem Krankenhaus Nord-Team. Die Betroffenen werden vorläufig nicht ihrer Funktionen behoben, da zum derzeitigen Zeitpunkt nicht klar sei, ob mit den getätigten Unterschriften lediglich eine formale Prüfung, wie z. B. eine vergaberechtliche Prüfung oder etwa die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungsvorschriften getätigt wurde, heißt es in der Aussendung. “Hier handelt es sich seitens der MitarbeiterInnen um keinen Vertrauensbruch, es geht mir darum, alle möglichen Vorwürfe lückenlos und transparent untersuchen zu lassen”, stellte Wetzlinger klar.
Wie am Donnerstag bekannt wurde, wurde im Zuge des Baus des Krankenhauses um 95.000 Euro ein “Bewusstseinsforscher” engagiert, der am Grundstück unter anderem “Energieflüsse gereinigt” hat. Den Auftrag erteilte die – mittlerweile von ihrer Funktion entbundene – Programmleiterin des Krankenhauses.
FPÖ über “Hokus-Pokus-Affäre” empört: “Nur die Spitze des Eisbergs”
Die Wiener FPÖ forderte am Freitag in Reaktion auf den Fall die Offenlegung aller Direktvergaben für das Großvorhaben. “Ich fordere den Krankenanstaltenverbund auf, alle Vergaben unter 100.000 Euro bekannt zu geben”, sagte der geschäftsführende Landesparteiobmann Johann Gudenus zur APA.
Die “Hokus-Pokus-Affäre” sei nur die Spitze des Eisbergs, zeigte sich Gudenus überzeugt. Die FPÖ werde – voraussichtlich kommende Woche – eine Sachverhaltsdarstellung wegen Untreue einbringen, bekräftigte Gudenus. Der Energetik-Auftrag werde auch in der U-Kommission zum Krankenhaus Nord Thema sein, die die FPÖ initiieren will, sobald der Endbericht des Rechnungshofs zu dem Großprojekt vorliegt.
Für den KAV besteht kein Anlass, alle Direktvergaben zu überprüfen. Die Problematik des betreffenden Auftrags liege im Inhalt des Auftrags, unabhängig von der Auftragssumme, sagte eine Sprecherin.
(APA/Red)