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"Kriminelle Afghanen abschieben"

14-03-2018, 18:35

Am Dienstagabend kam es in Wien zu einem neuerlichen Zwischenfall mit jungen Afghanen. Bis zu acht Personen hatten am Praterstern eine Schlägerei angezettelt, drei Personen wurden festgenommen. Laut Polizei sollen sich bis zu 60 junge Männer formiert und Schimpftiraden gegen die Beamten gegrölt haben. Mehr als ein Dutzend Uniformierte rückten aus.

Ein weiterer Vorfall, der erst jetzt bekannt wurde, geschah vergangene Woche im Weinviertel. Ein Afghane soll einen Polizisten mit einer Eisenstange attackiert haben.

Es sind zwei von mehreren Vorfällen, die in den vergangenen Tagen von Afghanen verübt und medial bekannt wurden.

"Kinder des Krieges"

Doch warum sind junge Afghanen gewaltbereit? Sind die Fälle der letzten Zeit Zufälle oder die Spitze des Eisberges?

Der Politologe Sarajuddin Rasuly, Afghanistan-Experte und Sachverständiger für das Bundesverwaltungsgericht, erklärt im KURIER-Interview, was die Männer dazu verleitet. "Man muss sich die vor Augen führen. Dort gibt es seit Jahrzehnten Krieg. Und das sind die Kinder dieser Kriege", sagt er. Die mittlerweile jungen Männer seien häufig seit ihrer Geburt auf der Flucht und geraten dadurch oftmals auf die kriminelle Schiene.

Er schildert, dass sich einige Flüchtlinge meist schon auf dem Weg nach Österreich in diese Richtung entwickeln. Denn viele Jugendliche würden von Schleppern missbraucht werden. "Sie werden prostituiert, zu Raubüberfällen geschickt", sagt Rasuly. Abgelehnte Asylbescheide, kein Ausblick auf eine aussichtsreiche Zukunft würden die Männer dann noch schneller dorthin treiben: "Wir werden vermehrt mit gewalttätigen Jugendlichen zu tun haben, vor allem wenn sie abgelehnt werden."

Mehr Maßnahmen

Für den Sachverständigen ist klar, dass kriminelle Afghanen keinen Platz in der Gesellschaft haben: "Wenn die Leute auffällig oder vom Gericht verurteilt werden, ist es besser, dass sie abgeschoben werden." Um dies zu verhindern, hat er auch Lösungen parat und nimmt die Behörden mehr in die Pflicht. Er attestiert ihnen ein "Versagen" und fordert gesonderte Integrationsmaßnahmen. Dabei spricht er die gemeinsamen Sprachkurse von Afghanen und Syrern an. Syrer seien häufig Abiturienten oder Akademiker.

"Die meisten Afghanen sind Analphabeten. Das führt dazu, dass es einen gewissen Druck gibt und die Afghanen die Kurse verlassen", schildert Rasuly. Außerdem fordert er Konzepte, die mit integrierten Afghanen ausgearbeitet werden sollten.

Experte: Keine Samthandschuhe

Samthandschuhe dürften die Behörden bei den Landsmännern nicht anziehen. Seiner Meinung nach müsste die Polizei auch afghanische Gruppierungen, die sich in einem "Problemgebiet" wie etwa dem Praterstern aufhalten, auflösen. "Was macht ein 14-Jähriger um 8 Uhr abends am Praterstern? Er sollte in seinem Heim sein, wo er hingehört. Die Polizisten sollten die Daten aufnehmen, und Organisationen oder Heime, wo sie leben, informieren."

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