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BVT-Gridling schon länger im Visier der FPÖ

13-03-2018, 19:23

"Verfassungsschutz-Chef verunglimpft 22 Prozent der Österreicher als latente Nazis" oder "Verfassungsschutzbericht – ein Dokument der Vernebelung". Das FPÖ-nahe Internetportal unzensuriert.at hat in den vergangenen Jahren Peter Gridling – den nun suspendierten Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung(BVT) – immer wieder attackiert. Der frühere unzensuriert.at-Verantwortliche Alexander Höferl sitzt mittlerweile im Kabinett von Innenminister Herbert Kickl – aber Gridling offiziell seit Dienstag nicht mehr im BVT. Die hat damit eine neue Facette.

Dass Gridling bei den neuen Herren des Innenministeriums ganz oben auf der Abschussliste steht, . Der Tiroler, Jahrgang 1957, aus dem Raum Lienz galt bisher als "untadeliger und korrekter Beamter". Ein früherer Mitarbeiter sagt aber auch: "Er konnte zornig werden." Und Gridling sei mitunter von seiner einmal gefassten Meinung schwer abzubringen gewesen. "Er kann ein richtiger Sturkopf sein", sagt ein anderer Wegbegleiter.

Steter Aufstieg

Der gelernte Gendarm absolvierte neben seinem Job ein Jusstudium. 1992 wechselte er in die berühmt-berüchtigte Staatspolizei – kurz StaPo – den Vorläufer des BVT. Drei Jahre später übernahm er die Spitze der Einsatzgruppe zur Bekämpfung des Terrorismus (EBT) – auf Vorschlag von Innenminister Caspar Einem (SPÖ). Seit damals gilt Gridling als SPÖ-nahe. In seine EBT-Zeit fielen zum Teil die Ermittlungen zu den Briefbombenanschlägen.

Schließlich wurde Franz Fuchs als Täter gefasst. 2002, während der Amtszeit von Innenminister Ernst Strasser, (ÖVP) wechselte der frühere Sport-Schwimmer zu Europol nach Den Haag, wo er die Terrorbekämpfung leitete.

Sechs Jahre später holte ihn Landsmann und Innenminister Günther Platter (ÖVP) zurück; Gridling übernahm den Chefsessel im BVT. Er löste dort den Heeresagenten Gert-Rene Polli ab, der sich jetzt – im Schatten der FPÖ – als BVT-Kenner wieder in Stellung bringt. Pollis Vertrag als BVT-Chef war 2008 nicht verlängert worden.

Polli meint heute, unter Gridling herrsche im BVT "ein Netzwerk von Günstlingen mit Parteibüchern". Insider behaupten, dass das in der Ära Polli begonnen habe.

Pikantes Detail: Das BVT verfasste, wie der KURIER berichtete, im Vorjahr eine kritische Analyse über unzensuriert.at

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