
Bei einer Pressekonferenz mit Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) gab Michaela Kardeis, Generaldirektorin für die öffentliche Sicherheit, bekannt, es habe am Dienstagmorgen vor einem der provisorischen Parlamentsgebäude auf dem Heldenplatz einen Angriff auf einen Beamten gegeben. Der Verdächtige soll einen Polizisten aus seinem Auto gezerrt haben, sagte die Generaldirektorin für Öffentliche Sicherheit. Laut Kardeis ist der Mann afghanischer Staatsbürger.
Kardeis gab zudem bekannt, dass der Mann, der in der Nacht auf Montag vor der Residenz des iranischen Botschafters in Wien hat und von ihm erschossen wurde, "eindeutig Sympathie für den politischen Islam" hatte. Das schließt die Polizei aus seinem Verhalten im Internet.
Das sind die ersten Erkenntnisse aus den Ermittlungen der Polizei. Die Auswertung des bei der Durchsuchung der Wohnung des Messerangreifers sichergestellten Materials werde noch ein paar Tage in Anspruch nehmen, sagte Kardeis. Es gehe in erster Linie darum, die "Social-Media-Kommunikation" des Mannes zu "filtern". Das Motiv für die Messerattacke ist noch unklar. "Ich kann nicht konkreter werden", so Kardeis.
Der Mann hat zudem beim Bundesheer als Grundwehrdiener gedient. Er ist 2012 als strenggläubiger Muslim bei der Garde in Wien eingerückt, das sagte das Verteidigungsministerium auf APA-Anfrage am Dienstag. Solche strenggläubigen Muslime beim Bundesheer gibt es im Schnitt 30, so ein Sprecher. Diese dürfen fünf Mal am Tag beten, bekommen ein eigenes Essen, dürfen sich einen Bart wachsen lassen, dürfen die Gebetsräume nutzen und bekommen an islamischen Feiertagen dienstfrei.
In einer früheren Meldung war fälschlicherweise von einem Angriff vor dem Parlamentsgebäude an der Ringstraße die Rede.
