Der Soldat befand sich am Montag weiterhin in Spitalsbehandlung. Er hat laut Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, eine leichte Verletzung am Oberarm erlitten. Der 23-Jährige sei nach dem Angriff und dem Waffengebrauch “psychologisch natürlich entsprechend herausgefordert. Der heerespsychologische Dienst war bei ihm, er wird betreut”, sagte der Sprecher. Routinemäßig werde wohl eine interne Untersuchungskommission eingesetzt, wie nach Schusswaffengebrauch im Dienst üblich. Die Ermittlungen obliegen aber einzig der Polizei.
110 bis 120 Soldaten in Wien im Einsatz
Für den Schutz diplomatischer Einrichtungen – seit Mitte 2016 unterstützt des österreichische Bundesheer hier die Polizei – sind laut Bauer in Wien 110 bis 120 Heeresangehörige im Einsatz. Zur Verwendung kommen ausschließlich Berufs-, Zeit- und Milizsoldaten, keine Grundwehrdiener. Sie sind, wie auch der 23-Jährige, mit Pfefferspray, Glock 17 und einer Stichschutzweste ausgerüstet. Letzteres dürfte dem jungen Soldaten nach Einschätzung der Polizei das Leben gerettet haben.
Erster Fall von Schusswaffengebrauch
Die Wachsoldaten versehen jeweils mehrere Tage Dienst und haben dann zwei Tage frei. Während des Einsatzes versehen sie Schichtdienst, das heißt zwei einem Objekt zugeteilte Kräfte wechseln sich im Tages- und Nachtdienst ab, erläuterte Bauer. Einen Fall wie den vorliegenden mit einem Angriff und anschließendem Schusswaffengebrauch habe es seit Einrichtung des Überwachungseinsatzes nicht gegeben.
Soldat gab Warnschuss ab
Der Soldat habe berichtet, der Angreifer habe sich “sehr verdächtig verhalten”, sei dann auf ihn zugekommen und habe ihn attackiert. Nach vergeblichen Abwehrversuchen, u.a. mit dem Pfefferspray, habe der Wachposten “entweder einen Warnschuss oder einen Schuss ins Leere (gemeint ist damit, dass es kein Treffer war, Anm.) abgegeben, erläuterte Bauer der APA. Danach fielen noch zumindest drei Schüsse, seines Wissens sei der Angreifer zwei Mal getroffen worden.
(APA/red)