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Kurt Razelli remixt Nationalratssitzung zum Rauchverbot: “Habt’s ihr cojones, oder nicht?”

1-01-1970, 00:00

Dicke Luft hat am Mittwoch im Nationalrat zwischen Regierung und Opposition geherrscht: Die Debatte zur geplanten Aufhebung des absoluten Rauchverbots in der Gastronomie verlief äußerst laut und aufbrausend. Die ÖVP warf der SPÖ, die die Dringliche Anfrage gestellt hatte, vor, eine Show abzuziehen. “Schämen Sie sich!”, rief wiederum NEOS-Chef Matthias Strolz den Regierungsfraktionen zu. Mehrmals musste Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) in die Debatte eingreifen und Zwischenrufer zur Ruhe mahnen.

Nationalratssitzung zum Rauchverbot by Kurz Razelli

Kurt Razelli nahm die aufgeregte und emotionsgeladene Debatte als Anlass, einen neuen Remix zu veröffentlichen. Die besten Zitate finden Sie im Video.

Einen emotionalen Auftritt legte zunächst der SPÖ-Abgeordnete Philip Kucher aus Kärnten hin: Jene ÖVP-Abgeordneten, die eigentlich schon genau das Gegenteil beschlossen hatten, nämlich das komplette Rauchverbot in der Gastronomie, und dieses nun wieder aufheben sollen, täten ihm leid. “Das ist ja erbärmlich, was hier abgeht”, echauffierte sich Kucher. “Wo ist denn die direkte Demokratie?”, fragte er die Regierungsparteien aufgebracht.

“Habt’s ihr cojones, oder nicht?”

Bei der Debatte gehe es “um Leben und Tod”, entgegnete NEOS-Klubchef Matthias Strolz. “Frau Gesundheitsministerin, was ist mit Ihnen? Sie sind für die Gesundheit verantwortlich”, gab er sich fassungslos. “HC Strache und ich haben auch schon gemeinsam eine Zigarette geraucht”, ließ Strolz wissen. “Aber ich bin verdammt noch mal hier ein Politiker und trage Verantwortung.” Es sei “beklemmend, erbärmlich und verantwortungslos”, was die Regierungsparteien machen: “Sie stellen parteipolitische Taktik über den Tod von zwei bis drei Passivrauchern in Österreich pro Tag.” Die Gegner der Aufhebung des Rauchverbots in den Reihen der ÖVP forderte Strolz etwas deftig auf, einen Aufstand im Klub zu machen und nicht mitzustimmen: “Habt’s ihr cojones (Spanisch für Hoden, Anm.), oder nicht?”

Strache: “Stirbst vorher an Lungenentzündung”

Mit heiserer Stimme, weil verkühlt, hat sich auch Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Mittwoch in der Raucherdebatte im Nationalrat zu Wort gemeldet. Raucher würden irgendwann krank, doch schicke man sie aus der Gastronomie zwangsweise nach draußen, “stirbst vorher an Lungenentzündung”, polemisierte er in Anspielung auf die aktuelle Witterung gegen die SPÖ.

Außerdem würden vor den Lokalen stehende Raucher für Lärm und Anrainerbelästigung sorgen. Den Gastronomen drohten dadurch etwa in Wien horrende Geldstrafen, so der selbst als Raucher bekannte Vizekanzler.

Strache plädierte für Eigenverantwortung. Raucher träfen die freie Entscheidung, zur Zigarette zu greifen, so wie jeder Mensch die freie Wahl habe, sich ungesund zu ernähren oder Extremsport zu betreiben, philosophierte er. Die direkte Demokratie nehme er ernst, betonte er in Bezug auf das aktuelle Volksbegehren zum Rauchverbot: “Ich habe kein Problem damit, nach dem Volksbegehren eine Abstimmung sicherzustellen und möglich zu machen.”

(APA/Red)

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