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Fasching: Der Rassismus zu Clagenfurth

9-02-2018, 16:16

Fasching in Kärnten, das ist meistens eine eher halblustige Angelegenheit. Seichte Pointen, abgelutschte Possen, gerne an der Grenze zum Rassismus. Wie berichtet, wurde diese Grenze heuer auf der Bühne der Klagenfurter Messehalle 5 wurde diese Grenze weit überschritten.

„Von zu Hause auf Tiger, dann Elefant, dann Boot, dann Zug, dann Limousine“, erzählt in dem Programm der „Stadtrichter zu Clagenfurth“ der fiktive indische (sic!) Flüchtling Ranjid, während der syrische Abdula Anleitungen zum Bombenbauen bastelt – auf seinem Caritas-Handy. Es wird also mit billigen Klischees gespielt, es werden widerlegte Fake-News aufgegriffen (dass Asylwerber von der Caritas Handys geschenkt bekommen würden). Während ein Mann mit schwarz bemaltem Gesicht erklärt, dass er nicht arbeiten kann, weil das in seiner Heimat nur die Frauen tun würden.

Die „Stadtrichter zu Clagenfurth“, schreibt der Freitag, seien anerkannte Bürger der Stadt aus den besten Familien. Sie erzählen das auf offener Bühne, ohne dass sich darüber bislang ein kritisches Wort in den Zeitungen fand, im Gegenteil: Ein “ sei das, findet die Kleine Zeitung

Die „Stadtrichter zu Clagenfurth“ gibt es seit 1963, laut Homepage „mit dem Ziel, das gesellschaftliche Geschehen der Stadt zu beleben“. Gesponsort werden sie unter anderem von Citroën, der Generali, der Kärntner Sparkasse - und der Kronen Zeitung. Ein anderer Sponsor, der nicht namentlich genannt werden will, bestätigt die Zitate des Freitag-Berichts, findet sie aber aus dem Zusammenhang gerissen und verweist darauf, "dass Fasching ist". Bedenken, dass der Inhalt des Programms rassistisch sei, habe er nicht. Der Vereinsobmann und „Burggraf“ Willi Noll wurde vom KURIER kontaktiert, ein Rückruf blieb bislang aus.

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