In diesem Winter hat es in Österreich deutlich weniger Dämmerungseinbrüche gegeben als in den Jahren zuvor. Das Bundeskriminalamt (BK) hat einen Rückgang von rund 300 Coups in Wohnungen und Wohnhäuser von November 2017 bis Anfang Februar 2018 verzeichnet, was einem Minus von 17 Prozent entspricht. Zudem konnten mehr Einbrüche aufgeklärt werden.
Maßnahmenpaket zur Bekämpfung des Dämmerungseinbruchs
Im Jahr 2014 wurde erstmals ein breit angelegtes Maßnahmenpaket zur Bekämpfung des Dämmerungseinbruchs in Österreich geschnürt. Im Winter 2015/2016 (November bis Februar) wurden erstmals explizit Dämmerungseinbrüche, die meist zwischen 16.00 und 21.00 Uhr stattfinden, gezählt. 1.792 Mal wurde da in Wohnräume eingebrochen. Ein Jahr später kam es bereits zu einem Rückgang der Einbruchszahlen (minus drei Prozent von November 2016 bis Februar 2017). 1.737 Mal suchten Einbrecher da österreichische Heime auf. Nun kam es zu einem deutlich höheren Rückgang. Im Winter 2017/2018 wurde 1.440 Mal eingebrochen, ein zweistelliges Minus von 17 Prozent.
Die verstärkte Fahndungs- und Ermittlungsarbeit führte auch zu einer Steigerung der Aufklärungsquote. Während im Vorjahr am Ende der Saison 54 von 1.737 Einbruchsdiebstählen geklärt werden konnten, sind heuer bereits 100 der 1.440 Coups geklärt. Heuer wurden 65 Tatverdächtige ausgeforscht, die vorwiegend aus Serbien (14), Georgien (9), Österreich (8), Rumänien (7) und Albanien (5) stammen.
Höhere Aufklärungsquote durch Anstieg der Spurensicherung
Die Steigerung der Klärungsquote ist vor allem der Verbesserung der Datenqualität und dem deutlichen Anstieg bei der Spurensicherung zu verdanken. Während im Vorjahr bei 75 Prozent der Tatorte verwertbare Spuren gesichert worden sind, war die Spurensicherung in der vergangenen Saison bei rund 80 Prozent der Tatorte erfolgreich. “Dieser Erfolg zeigt die gute und professionelle Arbeit der österreichischen Polizei”, sagte Innenminister Herbert Kickl (FPÖ). Kickl sei es deshalb wichtig, “dass die Tatortermittler mit bester Ausrüstung ausgestattet sind, damit die Aufklärungsrate noch weiter gesteigert werden kann”.
Die Polizei setzt auch weiterhin großes Augenmerk auf die Prävention und den Kontakt mit der Bevölkerung. Denn durch eigene Sicherungsmaßnahmen können Einbrecher abgeschreckt werden, bei rund 30 Prozent der Delikte waren die Täter nicht erfolgreich und mussten ohne Beute wieder abziehen, berichtete das BK. Dämmerungseinbrecher schlagen meist von November bis Jänner zu.
Siedlungsgebiete für Dämmerungseinbrüche beliebt
Zu den Tatorten zählen meist Wohnungen und Wohnhäuser, die gut an Hauptverkehrsverbindungen angebunden sind und eine rasche Flucht ermöglichen. Siedlungsgebiete mit schwer einsehbaren Grundstücken und ebenerdig gelegene Wohnungen stehen besonders im Fokus. Die Täter versuchen zumeist durch das Aufzwängen von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Türen oder Kellerzugängen in das Wohnobjekt einzudringen. Dabei nutzen sie meist einfache Hilfsmittel und brechen mit Schraubenzieher oder einer Zange schlecht gesicherte Türen oder Fenster auf.
(APA/Red)