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Prozess wegen Vergewaltigung stand bevor: Häftling begang in Justizanstalt Suizid

1-01-1970, 00:00

Ein Häftling der Justizanstalt Wien-Josefstadt hat sich am vergangenen Samstag das Leben genommen. Das bestätigte Kerstin Mitsch, die stellvertretende Mediensprecherin der Justizanstalt, am Dienstagnachmittag.

Häftling nahm sich in Justizanstalt Wien-Josefstadt das Leben

Es habe keine Anzeichen in Richtung einer möglichen Suizidgefährdung gegeben.

Justizwachebeamte, die den Mann fanden, hätten umgehend Reanimationsmaßnahmen gesetzt und den diensthabenden Arzt alarmiert, sagte Mitsch: “Bedauerlicherweise ist jede Hilfe zu spät gekommen.” Weitere Angaben zu den Umständen des Ablebens wurden aus Rücksicht auf die Angehörigen nicht kommuniziert.

Mann wäre wegen Vergewaltigung vor Gericht gestanden

Der Mann hätte sich morgen, Mittwoch, wegen Vergewaltigung vor einem Schöffensenat zu verantworten gehabt. Mit seinem Verteidiger hatte er noch Ende voriger Woche Kontakt. Dabei soll er sich durchaus zuversichtlich gezeigt, das Gericht von seiner Schuldlosigkeit überzeugen zu können. Eine Bekannte hatte den Mann angezeigt, weil es gegen ihren Willen zu härterem Geschlechtsverkehr gekommen sein soll.

Den Vorsitz in der Gerichtsverhandlung hätte just derselbe Richter inne gehabt, der seinerzeit gegen Rakhat Aliyev, den ehemaligen kasachischen Botschafter in Wien, verhandeln hätte sollen. Aliyev, dem vorgeworfen wurde, hinter der Entführung und Ermordung zweier kasachischer Banker gestanden zu haben, verübte am 24. Februar 2015 wenige Wochen vor seinem geplanten Schwurprozess in seiner Einzelzelle in der Justizanstalt Josefstadt Selbstmord.

(APA/Red)

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