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“Stadtmenschen” weisen Weg durch sozialen Dschungel Wiens

1-01-1970, 00:00

In Wien gibt es zahlreiche Einrichtungen, an die man sich in sozialen Notsituationen wenden kann. “Die Herausforderung dabei ist aber, dass die Menschen oft von der großen Anzahl an Anlaufstellen überfordert sind und nicht genau wissen, wer hilft mir bei meinem konkreten Problem oder wo muss ich hingehen”, meint Jenny Kuhn. Sie ist Projektmanagerin der sogenannten “Stadtmenschen”.

Das sind Ehrenamtliche, die einen Weg durch den Dschungel der sozialen Anlaufstellen Wiens weisen sollen. Kann man sich die Miete nicht leisten, hat Fragen bezüglich der Pflege von Angehörigen oder braucht Nachhilfe für die Kinder, weiß jedoch nicht, an welche Einrichtung man sich wenden soll, so stehen die “Stadtmenschen” zur Verfügung. An sechs Standorten in Wien bieten sie Sprechstunden an.

Wiener “Stadtmenschen” leisten niederschwellige Hilfe

In den Sprechstunden erklären die Ehrenamtlichen den Hilfesuchenden, an welche Stelle sie sich mit ihren Problemen wenden können. Auch helfen sie beispielsweise beim Ausfüllen von Formularen. “Die größten Probleme, die im Moment an uns herangetragen werden, sind im Bereich leistbares Wohnen angesiedelt. Fragen zum Heizkostenzuschuss zum Beispiel. Gefolgt von finanziellen Sorgen und Schulden”, meint Kuhn.

Die Sprechstunden bei den “Stadtmenschen” sind kostenlos und anonym. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Bei der Initiative handelt es sich allerdings nicht um Sozialarbeiter, die eine professionelle Beratung leisten. Die Ehrenamtlichen verweisen auf die sozialen Einrichtungen der Stadt Wien und zeigen den Hilfesuchenden, welche Angebote es für die Lösung ihrer Probleme gibt. Jeden Tag in der Woche werden Sprechstunden der “Stadtmenschen” angeboten. An jedem Standort sind jeweils zwei Ehrenamtliche eingeteilt, die zwei Stunden lang Auskunft geben. Laut Kuhn steht in der Regel pro Klient eine halbe Stunde Beratungszeit zur Verfügung. “Keine Sorge ist zu groß oder zu klein”, so Kuhn.

62 ehrenamtliche “Stadtmenschen” sind in Wien unterwegs

Seit dem Start der Initiative Anfang 2016 wurden 100 “Stadtmenschen” ausgebildet. Insgesamt 62 Ehrenamtliche sind momentan in Wien aktiv. Diese werden in einem Kurzlehrgang ausgebildet. Dabei werden Fallbeispiele geübt, Kommunikationsstrategien für das Sprechstunden-Setting geübt und Exkursionen zu den sozialen Einrichtungen der Stadt Wien unternommen. Organisiert wird das Ganze von der “Social City Wien”. Dabei handelt es sich um eine Plattform, die gesellschaftlich innovative Projekte fördert und entwickelt. Die Social City ist einerseits eine Plattform für gesellschaftliche Innovation, andererseits werden Projekte betreut und eigene Initiativen entwickelt.

“Stadtmenschen” als Projekt der “Social City Wien”

Eines davon ist das der “Stadtmenschen”. “Für uns ist der soziale Aspekt ganz wichtig, also ob das Projekt möglichst vielen Menschen dient und ob das Interesse darauf gerichtet ist, dass es der Gesellschaft hilft. Das ist unser Leitbild”, meint Tanja Wehsely, Initiatorin der “Social City”. Wehsely ist darüber hinaus Landtagsabgeordnete und Mitglied des Wiener Gemeinderates.

Bei der “Social City” handelt es sich allerdings nicht um eine Einrichtung der Stadt Wien. Wehsely sieht die “City” als Support für die Stadt: “Es geht darum, die guten Kräfte in dieser Stadt, die für einen guten sozialen Zusammenhalt arbeiten, als Support für die Stadt Wien zusammenzubringen.” Die Finanzierung geschieht unter anderem über Sponsoren wie die Erste Bank. Die “Stadtmenschen” ist ein Projekt, das von der “Social City” entwickelt wurde. “Wie kann man das Positive, das die Stadt im sozialen Sinne zu bieten hat, sinnvoll an die Menschen heranbringen, die es brauchen”, fasst Wehsely die Zielsetzung der Initiative zusammen.

Weitere Informationen gibt es auf der .

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