In der neugestalteten Edelsteinpultvitrine geht man anhand von erstmals gezeigten Funden aus Kroatien der Frage nach, ab wann sich Menschen schmückten, heißt es seitens des NHM. Neben der Schau von ausgesuchten Stücken aus der seit über 420 Jahren bestehenden Sammlung biete die neue Vitrine die Möglichkeit, sich auch Spezialthemen zu widmen. Die Frage, wann der Mensch damit begann Schmuck anzulegen, wird dort auch gleich über den Homo sapiens hinaus erweitert. Finden sich dort doch nun etwa 130.000 Jahre alte Seeadlerklauen, die im kroatischen Krapina gefunden wurden und vermutlich bereits von Neandertalern mit dem Ziel bearbeitet wurden, sie als Schmuckmaterial zu nutzen.
Neue Edelstein-Vitrine im NHM Wien
Die neue Vitrine beherberge auch eine Auswahl der gängigsten Edel- und Schmucksteine wie Diamant, Rubin, Saphir, Smaragd, Granat, Topas oder Turmalin. Außerdem kann man laut NHM mit einer Auswahl seltener Schmucksteine aufwarten, “welche in dieser Vielzahl kaum in anderen Museen zu finden sind”.
“Die Edelsteinsammlung im NHM Wien gehört zu den historisch bedeutendsten in Europa”, so die Leiterin der Mineraliensammlung des NHM sowie des Staatlichen Edelsteininstitutes, Vera Hammer. Das Innenleben des nun wieder zugänglichen Saal IV des Museums sei allerdings schon seit längerem renovierungsbedürftig gewesen. “Im Zuge dieser Arbeiten konnten eine Komplettinventur durchgeführt und alle Objekte in eine digitale Datenbank aufgenommen werden”, so Hammer.
“Edelsteinstrauß” ist im NHM Wien zu sehen
Neben dem berühmten, im vergangenen Jahr restaurierten “Edelsteinstrauß” aus 2.102 Diamanten und 761 Smaragden, Achaten, Rubinen und anderen Farbsteinen finden sich auch Edelsteine aus Österreich unter den insgesamt rund 2.000 Schauobjekten. Darunter sind Smaragde aus Österreich, ein Bergkristall mit 480 Karat aus dem Habachtal in Salzburg, ein tropfenförmig geschliffener Scheelit aus dem Salzburger Felbertal und Mondsteine aus dem Zillertal (Tirol).
APA/Red.