Der gebürtige Usbeke hatte sich im Geschäft seines Sohnes in Ottakring etwas zur Pension dazu verdient. “Was haben’s denn da verkauft, in dem Shop?”, wollte Richterin Claudia Bandion-Ortner wissen. “So Klumpert, halt.” Neben diesem “Klumpert” gingen auch rund 1.400 gefälschte Viagra-Tabletten über den Ladentisch. Der geschäftstüchtige 69-Jährige hatte die Tabletten auf einem großen Markt in Budapest gekauft und für insgesamt 4.000 bis 5.000 Euro von Mai bis November 2017 in Wien an den Mann gebracht.
Kaum Beschwerden wegen Wirkung
Das Viagra befand sich in einem Geheimfach und wurde auf Nachfrage verkauft – aufgrund von Mundpropaganda. “Haben das die Leute gekauft?”, wunderte sich Bandion-Ortner. “Ja, ja.” Beschwerden in Sachen Wirksamkeit gab es offenbar kaum. “Der Placebo-Effekt offenbar, na ausprobieren werden wir es hier nicht”, meinte die Richterin.
Auch Schlagringe und Elektroschocker verkauft
Neben dem “Klumpert” und den blauen Pillen gab es in dem Shop noch verbotene Waffen zu kaufen, nämlich Schlagringe und als Taschenlampen getarnte Elektroschocker. Auch dafür wurde die Verurteilung ausgesprochen, die von allen Beteiligten akzeptiert wurde. “Sie nehmen diese Strafe an”, ließ Verteidiger Peter Philipp seinen Mandanten wissen. Mit den Worten: “In Zukunft machen’S bitte so einen Blödsinn nicht mehr”, schickte Bandion-Ortner den 69-Jährigen nach Hause. Dieser hat nun übrigens keine Lust mehr, in dem Ein-Euro-Shop zu arbeiten.
(APA/red)