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Akademikerball 2018: Demo mit 8.000 Teilnehmern verlief ruhig

1-01-1970, 00:00

Laut vorläufigen Zählungen der Polizei waren die Kundgebungen gegen den , die am Abend noch in Gang waren, rund 8.000 Teilnehmer stark.

Ruhe Demonstrationen gegen Wiener Akademikerball

Der ehemalige Ball des Wiener Korporationsrings, der seit 2013 von der Wiener FPÖ ausgerichtet wird, sorgte heuer wegen der FPÖ-Regierungsbeteiligung bereits im Vorfeld für reges mediales Interesse. Befürchtungen, der Regierungseintritt der Freiheitlichen könnte auch gewaltbereite Demonstranten auf den Plan rufen, erwiesen sich vorerst als unbegründet.

Bei den Kundgebungen kam es – abgesehen von einigen gezündeten Feuerwerksraketen – bisher zu keinen Zwischenfällen, wie die Leiterin der Pressestelle der Polizei Wien, Daniela Tunst, nach 20.00 Uhr gegenüber der APA sagte. Die Exekutive war mit einem 2.870 Beamte starken Großaufgebot in der Wiener Innenstadt aufgefahren.

Die Gegner des Balles, der Kritikern als internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer gilt, fanden sich am Nachmittag und frühen Abend an mehreren Sammelpunkten zusammen. Ein kleiner Protestzug vereinigte sich gegen 17.00 Uhr mit der groß angelegten Demonstration des Bündnisses “Offensive gegen Rechts” vor der Universität Wien am Schottentor. Von dort zog die stetig wachsende Teilnehmerschar über die Ringstraße und die “Zweierlinie” beim Museumsquartier bis zum Girardipark beim Karlsplatz, wo rund um 19.30 Uhr eine erste Abschlusskundgebung stattfand.

Danach führte ein weiterer Protestzug vom Girardipark auf nahezu identer Route zurück bis hinter das Burgtheater zu einer der Standkundgebung. Die Veranstalter riefen die Demonstranten aber auch dazu auf, beim Girardipark zu bleiben, um dort die Zufahrt zur Hofburg zu blockieren.

Rund 8.000 Teilnehmer bei Gegendemo

Zu Spitzenzeiten zählte die Polizei rund 8.000 Demo-Teilnehmer, später sank die Zahl laut Behördenangaben auf rund 2.500. Die “Offensive gegen Rechts” sprach von rund 10.000 Demonstranten und zeigte sich von der Beteiligung begeistert. Sie kündigte bereits weitere Protest-Aktionen gegen die schwarz-blaue Regierung an.

Heinz-Christian Strache zu Gast am Akademikerball

In der Hofburg trafen am Abend unterdessen die Gäste ein, darunter auch zahlreiche FPÖ-Spitzenpolitiker. Parteichef Heinz-Christian Strache kam mit seiner Frau Philippa. Der Vizekanzler wollte den diesjährigen Ball auch dazu nutzen, um klar gegen Antisemitismus Stellung zu beziehen, wie er im Vorfeld angekündigt hatte. Für Antisemiten gebe es weder in der FPÖ noch am Akademikerball einen Platz, so Strache mit Verweis auf den Internationalen Holocaust-Gedenktag am Samstag. Eine Rolle für diese Ankündigung spielen dürfte wohl auch die Causa des niederösterreichischen FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer, der im Zusammenhang mit antisemitischen und rassistischen Liederbüchern seiner Burschenschaft Germania derzeit unter scharfer Kritik steht. “Wir singen dem Udo ein Lied. Udo du Arschloch”, skandierten dann auch die Demonstranten.

Am Ball gesichtet wurden neben Strache u.a. auch FPÖ-Generalsekretärin Marlene Svazek, der Nationalratsabgeordnete Maximilian Krauss und Burgenlands Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz. Der geschäftsführende Obmann des FPÖ-Nationalratklubs, Johann Gudenus, fand sich ebenfalls in der Hofburg ein – wie auch der ehemalige Dritte Nationalratspräsident Martin Graf und der frühere FP-Vizekanzler Herbert Haupt. Ihr Kommen angekündigt hatte auch die Dritte Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller.

Rund 2.500 Ballgäste in der Wiener Hofburg

Insgesamt rechnete Organisator Udo Guggenbichler mit rund 2.500 Ballgästen. Für die Festrede war Universitätsprofessor Christian Neschwara vom Juridicum Wien vorgesehen. Am Eingang wurden die Besucher darauf aufmerksam gemacht, dass Fotos, Ton- und Videoaufnahmen nur mit Genehmigung des Veranstalters erlaubt sind.

Die Proteste sowie die von der Polizei kurz nach 17.00 Uhr eingerichtete weitläufige Sperrzone rund um die Hofburg führten zu umfangreichen Verkehrsbehinderungen. So waren etwa Teile der Ringstraße gesperrt. Betroffen waren auch der Bereich Augartenstraße und Augartenbrücke sowie die Zweierlinie, die Burg- und Neustiftgasse. Auch im Raum Schwarzenbergplatz, dem Karlsplatz sowie auf einzelnen Straßenzügen in Brigittenau und der Leopoldstadt war mit Behinderungen zu rechnen. Das Verkehrsaufkommen war allerdings gering, hieß es seitens der Polizei, die bereits im Vorfeld geraten hatte, die Innenstadt weiträumig zu umfahren.

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