
Der freiheitliche Akademikerball in der Wiener Hofburg wird wieder begleitet von Gegendemonstrationen. Auf der Ringstraße und in ihrer Umgebung wird es Einschränkungen der öffentlichen Verkehrsmittel geben. Das Platzverbot rund um die Hofburg tritt heute um 17.00 Uhr in Kraft. Ab 16.00 Uhr kommt es zu Verkehrsbeeinträchtigungen in der Innenstadt.
Bei der Polizei waren bis Donnerstagmittag drei Märsche und zwei Standkundgebungen angemeldet. Besondere Brisanz hat der Akademikerball heuer wegen der Regierungsbeteiligung der FPÖ und den jüngsten Enthüllungen um den niederösterreichischen FPÖ-Politiker Udo Landbauer.
Das weiträumige Platzverbot ist nun in Kraft, wie die Polizei mitteilte.
: Das Platzverbot tritt ab sofort in Kraft.
— POLIZEI WIEN (@LPDWien)
Auch die "Omas gegen rechts" sind - wie schon bei der Anti-Schwarz-Blau-Demo am Samstag vor zwei Wochen - wieder auf der Straße.
Bevor Herbert Kickl Innenminister wurde, galt er als Kopf hinter den Plakatreimen in den FPÖ-Wahlkämpfen. Nun wollen die Demonstranten es ihm offenbar mit gleicher Münze zurückzahlen.
Auch vor der Hauptuniversität sammeln sich die Demonstranten.
Foto: KURIER/Gilbert Novy
Foto: KURIER/Gilbert Novy
Der Zug am Wallensteinplatz hat sich bereits in Bewegung gesetzt. Hier ist die Teilnehmerzahl durchaus überschaubar.
Foto: Kurier/Juerg Christandl
Eröffnung des Balls
Um 21 Uhr wird der Akademikerball, formerly known as Ball des Wiener Korporationsrings, übrigens eröffnet. Ab 20 Uhr ist Einlass.
Am Wallensteinplatz sind bereits einige Demonstranten versammelt. Zudem sind 13 Polizeibusse vor Ort.
Einschränkungen bei den öffentlichen Verkehrsmitteln:
Wegen den diversen Platzverboten in der Innenstadt sind die Citybuslinien 1A, 2A und 3A seit 14.00 Uhr nicht mehr in Betrieb. Die Straßenbahnlinien in der Innenstadt werden kurzgeführt bzw. umgeleitet. Die Wiener Linien raten den Fahrgästen, großräumig auszuweichen bzw. die U-Bahnen zu benutzen.
Internationale Pressestimmen:
Auch international wird der Wiener Akademikerball beobachtet. So schreibt etwa The Guardian:
"Der Akademikerball vom Freitag in Wien illustriert das Dilemma der FPÖ: Das politische Kalkül würde den Politikern der Partei gebieten, sich von der großdeutschen Ideologie zu distanzieren, die bei der überwältigenden Mehrheit der österreichischen Wähler unpopulär ist. Doch ihre Burschenschaften verlangen eine entschlossene Loyalität zu ihren Traditionen."
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet: "dieser Ball hat einen engen Bezug zu den Burschenschaften und ähnlichen Studentenverbindungen, aus denen sich ein Gutteil des Führungspersonals der rechten Partei rekrutiert. Ohnehin sind schon Demonstrationen angemeldet worden, um gegen diese Tanzveranstaltung der FPÖ, die neuerdings in der österreichischen Bundesregierung sitzt, zu protestieren. Die Kontroverse um das Liederbuch der Burschenschaft könnte diesen Protest weiter anheizen."
Das Platzverbot tritt ab 17.00 Uhr in Kraft. Ab 16.00 Uhr kommt es zu .
Foto: Grafik
