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Preis der Sudetendeutschen geht an Wiens Erzbischof Schönborn

1-01-1970, 00:00

Die Verleihung findet am 19. Mai in Augsburg statt. “Mit klaren Worten” habe der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz vielfach die Vertreibung verurteilt und sich auch gegen Widerstände unerschrocken für Frieden und Menschenrechte eingesetzt, fügte Posselt hinzu. Der aus dem böhmischen Adel entstammende Dominikaner zähle “zu den bedeutendsten Theologen der Gegenwart”. “Wir sind stolz auf diesen Landsmann”, erklärte der CSU-Politiker. Schönborns Vater habe Widerstand gegen die Nationalsozialisten geleistet und seine Mutter “tapfer das klassische Schicksal einer Vertriebenenfamilie gemeistert”.

Preis der Sudetendeutschen wird seit 1958 verliehen

Die heute 97-jährige Eleonore Schönborn musste 1945 als Mutter von zwei kleinen Kindern, unter ihnen der erst neun Monate alte Sohn Christoph, in Folge der Benes-Dekrete binnen einer Stunde ihre Heimat in Skalken (Skalsko) nahe der tschechischen Stadt Litomerice (Leitmeritz) verlassen. Ihre Flucht führte sie über viele Umwege schließlich nach Schruns in Vorarlberg, wo die Familie eine neue Heimat fand.

Der Europäische Karlspreis der Sudetendeutschen wird seit 1958 vergeben und erinnert an den böhmischen König und römisch-deutschen Kaiser Karl IV. (1316-1378). Er wird jährlich beim Pfingsttreffen der Sudetendeutschen verliehen. Die Auszeichnung ist nicht mit dem bekannteren Karlspreis, der in Aachen vergeben wird und nach Karl dem Großen benannt ist, zu verwechseln.

Berühmte Persönlichkeiten unter Preisträgern

Geehrt werden “Verdienste um eine gerechte Völkerordnung in Mitteleuropa”. Zu den Preisträgern zählen großteils Politiker wie Julius Raab (1959), Otto Habsburg (1970), Alois Mock (1995), Wolfgang Schüssel (2001), Josef Pühringer (2006) oder der hohe Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, Valentin Inzko (2015). Mit Jozsef Mindszenty (1975) ist bereits auch ein weiterer Kardinal ausgezeichnet worden.

APA/Red.

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