Der freiheitliche Akademikerball am Freitag sorgt mehr denn je für Aufmerksamkeit. Vor dem Hintergrund der FPÖ-Regierungsbeteiligung haben etliche Organisationen zu Demonstrationen gegen die Veranstaltung in der Hofburg aufgerufen. Auszugehen ist von einer großzügigen Sperrzone rund um die Wiener Hofburg. .
Zwei Demos und vier Standkundgebungen gegen Wiener Akademikerball 2018
Bei der Polizei wurden bis Mittwochnachmittag zwei Demonstrationszüge und vier Standkundgebungen angemeldet. Ein Demozug soll am Wallensteinplatz in Brigittenau starten und sich in jenen, die bei der Universität beginnen, eingliedern. Die Schlusskundgebung soll dann im Girardipark am Wiener Karlsplatz stattfinden. Angemeldet wurden die Veranstaltungen für rund 1.000 Personen. Die Polizei rechnet bei den Demos gegen den Wiener Akademikerball jedoch mit mehreren Tausend Teilnehmern, sagte die Leiterin der Pressestelle der Wiener Polizei, Daniela Tunst, am Mittwoch der APA.
Sperrzone rund um Wiener Hofburg
Der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl hatte bereits vor einer Woche gesagt, dass die Exekutive mit “deutlich höherer Gewaltbereitschaft” bei den Demonstranten gegen den Akademikerball rechnet. Denn es habe bereits in Deutschland, aber auch in Italien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn bereits Aufrufe gegeben. Bis zu 3.000 Beamten sollen Freitagabend in Wien im Einsatz sein. Eine Sperrzone wird es auch heuer geben. Wie umfangreich diese ausfällt, muss erst geklärt werden. Demonstrationen können noch bis Mittwochabend, also 48 Stunden zuvor, angemeldet werden.
Sperren, Staus: Autofahrer sollten Wiener Innenstadt meiden
Der ÖAMTC rät Autofahrern, ab Freitagnachmittag die Wiener Innenstadt großräumig zu umfahren. Laut dem Verkehrsclub wird etwa der Ring ab der Johannesgasse ab ca. 16.00 Uhr gesperrt. Auch die Zweierlinie (Verbindung Landesgericht-Donaukanal) wird ab diesem Zeitraum zwischen Neustiftgasse und Schwarzenbergplatz nicht befahrbar sein. Staus werden nicht ausbleiben. Behinderungen werden auch in der Leopoldstadt und in der Brigittenau erwartet.
Aufgrund der zu erwarteten Proteste gegen den Akademikerball haben auch die Organisatoren die Sicherheitsmaßnahmen in der Hofburg verstärkt. In der Hofburg wurden zusätzlich hochauflösende Kameras installiert sowie eine Gesichtserkennungs-Software gekauft. Auch Metalldetektoren befinden sich am Eingang. Ein Grund dafür ist die Ankündigung der links-aktivistischen, satirischen “Burschenschaft Hysteria”, die “Mitternachtseinlage” beim Akademikerball zu gestalten.