Gestern konnte man an dieser Stelle über die entspannende Kraft des Raunzens lesen: Laut einer Studie zählen die Österreicher zu den glücklichsten Menschen in Europa – möglicherweise nicht trotz, sondern wegen der Tatsache, dass wir so gerne raunzen. Und vor wenigen Tagen ging es hier um das beliebteste österreichische Leiden: die Zustände. Wer Zustände hat, der hat zwar etwas, aber genau genommen fehlt ihm was.
Ergänzt sei: In Wahrheit gibt es in Österreich nur zwei Krankheiten – Zustände und Beschwerden. Sagte die Großmutter des Autors dieser Zeilen, die Ärztin war. „Frau Dokta, Frau Dokta, i hob Beschwerden!“ – „Ja, was haben Sie denn?“ – „Jo, i hob soichane Zuaständ’“ (bzw. umgekehrt). Das war der Dialog, den sie am öftesten führen musste. „Denen ist ja nur fad“, sagte sie dann meist am Abend.
Bei all diesen Glücks-Studien wird eines nie geklärt: Was heißt eigentlich „glücklich“? Der Versuch einer Definition: Glück ist, wenn der Schmerz (bzw. Zustände und Beschwerden) nachlässt. Oder die Langeweile.
Guido Tartarottis Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 13. Jänner in der , am 31. Jänner im und am 21. Februar im zu sehen.
