Wann genau lernen Politiker, nicht mehr so zu reden wie normale Menschen? Wer bringt ihnen das bei? Und glauben die wirklich, das ist gut so?
In der „ZIB2“ schaffte es der neue Justizminister Moser, zwölf Minuten lang absolut nichts zu sagen. Aber WIE er das tat, war sehenswert. Erstens verwendet er Füllwörter oder -Phrasen, die er – immer, wenn sich im Satz ein Luftloch auftut – ohne Sinnzusammenhang einstreut (ähnlich wie Strache mit seinem „auch“): „Eben“, „nunmehr“, „Sie können sicher sein“, „sprich“.
Dazu kommen wagemutige Sprach-Konstruktionen: „gerade mit der Frau zuständigen Sozialministerin bzw. Gesundheitsministerin“; „Strukturen zum Wegfall gebracht werden“; „es wird in die Richtung gehen, dass die Gespräche in Richtung der Reduktion geführt werden“; „die Schritte sind am Weg“; „man sieht, dass ein Zugehen der Länder da ist“; „insbesondere in Blickrichtung der Kompetenzbereinigung“.
Der beste Satz ging so: „Und jetzt im Rahmen der weiteren Diskussionen werden die Reformen so durchgeführt, dass sie im Sinne der Betroffenen weniger Bürokratie, gleichzeitig mehr Versorgung für die Patientinnen und Patienten bzw. Versicherten nach sich ziehen werden.“
Man kann das alles auch in einem Satz zusammenfassen, in dem der neue Verteidigungsminister Kunasek in eleganter Verwendung der doppelten Verneinung im Prinzip alles offen ließ: „Das ist kein Thema nicht.“
Eben.
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