logo



[email protected]

Krankenhaus Nord: Noch mehr Kosten

12-01-2018, 11:48

Die Kosten für das Krankenhaus Nord könnten noch höher sein als bisher angenommen. Denn zu den Baukosten, die sich laut aktuellem Rechnungshof-Rohbericht zwischen 1,3 und 1,4 Milliarden Euro bewegen werden (deutlich mehr als ursprünglich veranschlagt), kommen noch Finanzierungskosten in der Höhe von 177,93 Millionen Euro dazu. Das geht aus der Beantwortung einer Anfrage hervor, die die ÖVP an Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) richtete. Konkret geht es dabei um den gesamten Zinsaufwand für ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) über ein Volumen von rund 300 Millionen Euro mit einer Laufzeit bis 2035/36. Allein für das Jahr 2016 betrug der Zinsaufwand dafür 10,8 Millionen Euro, geht aus der Stellungnahme hervor.

"Diese 178 Millionen Euro wurden bis dato verheimlicht", kritisiert ÖVP-Klubobmann Manfred Juraczka. Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec pocht auf die rasche Einsetzung einer Untersuchungskommission zum Krankenhaus Nord: "Die politische und kaufmännische Verantwortung muss schnell geklärt werden", fordert sie. 

Die Stadtregierung kalmiert: "Finanzierungskosten werden nie in die Errichtungskosten eingerechnet", lautet eine erste Stellungnahme aus dem Büro Frauenberger. Ähnlich argumentiert auch Herwig Wetzlinger, Direktor des Krankenanstaltenverbunds (KAV): „In den Bau- und Errichtungskosten sind die Finanzierungkosten nicht enthalten - so wie von Beginn des Projektes an stets kommuniziert. Die ÖNORM schließt die Finanzierungskosten nicht mit ein, um so auch mit anderen Bauprojekten vergleichen zu können“, erläutert Wetzlinger. Es handle sich hier also um keine neuen Budgetzahlen oder Verteuerungen. Die Abwicklung von Refinanzierungen ist Entscheidung und Kompetenz der Stadt Wien.

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]