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Wo sich Aristokraten von ihrer Schokoladenseite präsentieren

10-01-2018, 06:00

Ohne Anna von Österreich, ist Bojan Misaljevic überzeugt, hätte Schokolade in Europa heute nicht den Stellenwert, den es hat. Denn es sei diese Erzherzogin gewesen, die im 17. Jahrhundert ihr süßes Kakaorezept an den französischen Hof brachte. Davor war Kakao nur als bittere Bohne bekannt gewesen, durch Anna von Österreich wurde es beliebteste Getränk am französischen Hof. Und was in Frankreich en vogue war, war es bald in ganz Europa.

Heute ist Österreich übrigens mit 8,8 Kilogramm pro Kopf und Jahr auf Platz vier im Schokokonsum-Ranking weltweit.

Foto: KURIER/Gerhard Deutsch Es sind Fakten wie diese, die der 34-jährige Bojan Misaljevic in den vergangenen zwei Jahren zusammengesucht hat – und die Besucher im neuen nun erfahren können. Denn Bojan Misaljevic und seine Schwester Jovana haben es sich zum Ziel gesetzt, Wiener wie Touristen von ihrer Faszination für Schokolade anzustecken – und sie zu informieren. In dem Museum am Riesenradplatz 5 (2. Bezirk) können sich Besucher über die Geschichte der Kakaobohne informieren, diese kosten oder in der Schauküche Schokolade herstellen.

Keine Schmelzgefahr

Foto: KURIER/Gerhard Deutsch Am Weg trifft der Gast immer wieder auf Schokoladeskulpturen. So gibt es einen lebensgroßen Hai aus weißer Schokolade, riesige Schokohasen oder eine 350 Kilogramm schwere, schokoladigen Marie Antoinette (deren Lieblingsgetränk heiße Schokolade mit einer Orangenscheibe gewesen sein soll). Sorge, dass die Skulpturen schmelzen, müssen Besucher übrigens nicht haben. "Schokolade schmilzt bei 36 Grad", sagt Misaljevic. Deshalb herrscht strenges Berührungsverbot.

Foto: KURIER/Gerhard Deutsch Besonders sei in dem Museum die Technologie, meint, der im "Chocolate Museum" erstmals die Erkennungstechnologie NFC (Near Field Communication) zum Einsatz gebracht hat. "Wir personalisieren Inhalte, erfassen Vorlieben wie den Schokoladentyp und nutzen diese Informationen für einen Dialog nach dem Besuch." Das komme gut an. Die Möglichkeit, Videobotschaften zu verschicken, sei bereits 7000-mal genutzt worden.

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