
Die Kaltfront des Sturmtiefs „Burglind“ erreicht im Laufe des Mittwochs Österreich. Damit muss man verbreitet mit schweren Sturmböen von 90 bis 110 km/h rechnen, vereinzelt sind sogar Orkanböen bis nahe 130 km/h möglich. Das Land Tirol hat für Mittwoch vor einem Sturmtief in den Bezirken Reutte und Landeck gewarnt. Die Experten mahnten zur Vorsicht bei Aufenthalt im Freien.
"Der für morgen in den betroffenen Gebieten erwartete Sturm weist hohes Gefahrenpotenzial auf", erklärte Stefan Thaler von der Landeswarnzentrale. Ein Aufenthalt im Freien könne aufgrund herabfallender Äste, umstürzender Bäume und herumfliegender Gegenstände sehr gefährlich sein. "Aufgrund der vorhergesagten intensiven und länger andauernden Neuschneefälle in Kombination mit einer stark schwankenden Schneefallgrenze und Sturmböen, die bis in die Tallagen durchgreifen können, sind Waldschäden durch Schneebruch und Windwurf in den Bezirken Reutte und Landeck wahrscheinlich", warnte Dieter Stöhr vom Landesforstdienst. Er betonte, dass das Betreten von Wäldern in den gefährdeten Regionen am Mittwoch auf jeden Fall vermieden werden solle.
Orkanartige Böen mit mehr als 120 Kilometern pro Stunde sind am Mittwochmorgen über den Westen Deutschlands gefegt. In Nordrhein-Westfalen kam es zu vielen Verkehrsbehinderungen durch Tief "Burglind". Laut Polizei standen etwa Straßen in Essen und Mülheim unter Wasser, Gegenstände flogen umher. Ein umgestürzter Baum blockierte die wichtige Regionalbahnlinie zwischen Aachen und Düsseldorf.
Foto: APA/dpa/Oliver Berg
Auch auf den Autobahnen A44 zwischen Jülich und Aldenhoven und auf der A59 bei Duisburg kam es laut WDR und Radio Duisburg zu Behinderungen. Auf der A44 stürzte ein Hochsitz auf die Fahrbahn. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen bat Autofahrer, besonders vorsichtig zu fahren.
Vorboten des Sturms Burglind sind in der Nacht auf Mittwoch über die Schweiz gefegt. Auf dem Säntis wurden gegen 4.00 Uhr Böen von bis zu 146 Kilometer pro Stunde gemessen. Die Appenzeller Bahn kündigte an, den Betrieb teils einzustellen.
Laut Angaben mehrerer Wetterdienste bliesen die Winde auch im Flachland kräftig. Im Kanton Solothurn bei Welschenrohr Dünnern etwa betrug das Tempo 90. Auch Niederschläge zogen von Westen vor allem über den südlichen Teil des Landes. Über mögliche Sturmschäden war vorerst nichts bekannt.
Überschwemmte Straßen, umgestürzte Bäume und Tausende Haushalte ohne Strom: Sturm Eleanor hat in der Nacht auf Mittwoch in Teilen Großbritanniens und Irlands erhebliche Schäden angerichtet. Wie die BBC berichtete, wurde ein Mann in Wales verletzt, als ein Baum auf sein Auto stürzte.
Foto: AP/Ben Birchall
Mehr als 12.000 Haushalte in Nordirland waren vorübergehend von der Stromversorgung abgeschnitten. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 155 Stundenkilometern traf der Sturm auf Irland. Dort waren 27.000 Haushalte vorübergehend ohne Strom. In der Küstenstadt Galway im Westen Irlands kam es zu Überschwemmungen.
