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Helfer waren zum Jahreswechsel im Dauereinsatz

1-01-2018, 18:00

Für die einen ist  es die größte Party des Jahres,   für die anderen eine der arbeitsintensivsten Nächte.   In der Nacht auf den 1. Jänner wurde allein in Wien  4247-mal  die Polizei zu Hilfe gerufen. 126-mal rückte die Exekutive wegen Lärmbelästigung aus,  in 57 Fällen ging es um Brände und 387 Einsätze gab es wegen verbotener pyrotechnischer Gegenstände. Ein  Mann zündete etwa eine  verbotene Kugelbombe mitten  in der Favoritner Zohmanngasse – just vor  einer Polizeiinspektion.

Beamte der Wiener Berufsrettung – die insgesamt 473 Einsätze verzeichnete – wurden wiederum kurz nach Mitternacht in die Josef-Baum-Gasse  in Wien-Donaustadt gerufen. Ein explodierender Feuerwerkskörper hatte einem 41-Jährigen mehrere Finger der rechten Hand abgetrennt. Das war nicht der einzige Unfall dieser Art.  In Osttirol wurde ein 35-jähriger Mann von einer Rakete schwer im Halsbereich verletzt. In Innsbruck hob ein 30-jähriger Ungar am Neujahrstag einen noch nicht ausgelösten Feuerwerkskörper vom Boden auf  und versuchte, diesen anzuzünden. Dabei explodierte die Rakete und zerfetzte dem Mann beinahe die komplette linke Hand.

Tiere litten unter Raketen und Böller

Alles andere als ein guten Rutsch hatten die Tiere und Mitarbeiter im Wiener Tierschutzhaus (WTV). Bereits am Silvesternachmittag schossen Unbekannte mit Böllern und Raketen in die Außengehege  und auch direkt auf einen besonders traumatisierten Hund. In den Stunden rund um Mitternacht sollen sich dann  Hunderte „Freizeit-Pyromanen“ rund um das im nö. Vösendorf nahe der Wiener Stadtgrenze gelegene Tierschutzhaus versammelt und „aus allen Rohren gefeuert“ haben, schildert WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic. Ihr Appell an die Störenfriede, den Krach einzustellen, blieb unerhört. Der Polizei Vösendorf waren jenseits der Landesgrenze die Hände gebunden, heißt es beim WTV. Petrovic hofft nun auf Unterstützung des Innenministeriums, damit es nächstes Silvester zu keiner vergleichbaren Situation kommt.

Feuerwerkskörper sorgten einmal mehr für zahlreiche Sachbeschädigungen  – etwa an Telefonzellen, Zigarettenautomaten, Autos, mobilen WC-Anlagen oder Wohnungen. Für die  Wiener Berufsfeuerwehr galt ab 21.30 Uhr daher  „Alarmstufe 2“.  In der Storkgasse in Margareten  löste eine Rakete einen Wohnungsbrand aus, in der Steinergasse in Liesing wurden durch ein Feuer gleich acht Wohnungen  beschädigt und in der Zanaschkagasse in Meidling  explodierte ein Knallkörper im Stiegenhaus, der   Wohnungstüren aufsprengte.

Sexuelle Belästigungen

In mehreren Bundesländern kam es zu Fällen von sexueller Belästigung.  In Wien kam es  zu fünf einschlägigen Anzeigen auf dem Silvesterpfad (der mit 700.000 Besuchern einmal mehr ein Plus verzeichnen konnte). In einem Salzburger Altstadtlokal  sollen kurz nach Mitternacht drei Afghanen  zwei  Deutsche an Gesäß und im Brustbereich berührt haben.  Und in  den frühen Morgenstunden soll ein 20-jähriger Serbe in Salzburg-Lehen versucht haben, eine 29-jährige Nigerianerin  auf offener Straße zu vergewaltigen. Er wurde in die Justizanstalt Salzburg gebracht.

Sechs Personen sind wiederum  beim Innsbrucker Bergsilvester  angezeigt worden. Laut Polizei habe es sich um „Küssen mit Umarmen“ oder „Greifen an den Po“ gehandelt. Die Polizei geht von Einzelfällen aus. Vergangenes Silvester hatten sich 16 Frauen gemeldet, die von Männergruppen belästigt worden waren. In Köln ging es  mit neun Vorfällen übrigens vergleichsweise ruhig zu. Beim Jahreswechsel 2015/16 waren dort viele Frauen von Männergruppen bedrängt worden.

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