
Der Alser Spitz zog am Montag die Aufmerksamkeit vieler Passanten auf sich – etliche blieben stehen, um den kleinen Platz zwischen Alser Straße und Skodagasse zu fotografieren. Und zwar weil dort auf einmal etwas fehlt, was jahrelang für Aufregung und einen scheinbar unendlichen Rechtsstreit sorgte: . Er wurde am Wochenende abgebaut.
Foto: KURIER/Bernhard Ichner Der Alser Spitz soll nun weiter entrümpelt werden. Eigentlich war die Bude 2006 als Zeitungsstand und ab 2012 auch für den Verkauf verpackter Lebensmittel genehmigt worden. Das Problem war nur: Unternehmer T. hielt sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben und bereitete in dem Stand auch warme Speisen, wie zum Beispiel Kebab, zu.
Deshalb widerrief das Marktamt im September 2013 die Gebrauchserlaubnis und ordnete die Entfernung der Bude an. Die Baumaschinen standen zwar bereit, kamen jedoch nicht zum Einsatz. Denn die Rechtsanwältin des Betreibers erhob Einspruch und erwirkte vor dem Verwaltungsgerichtshof einen Aufschub. Daraufhin ging der Verkauf warmer Speisen vorerst heiter weiter.
Parallel beantragte die Juristin beim Marktamt eine Sortimentsänderung. Da diese abgelehnt wurde, ging der Instanzenzug über Verwaltungsgericht und Verwaltungsgerichtshof von vorn los. Bis vor drei Wochen. Da waren alle Fristen schließlich ausgeschöpft und die zum Ressort von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) gehörende MA36 (Technische Gewerbeangelegenheiten) bereitete den Abriss des Stands vor. Dem kam der Betreiber zuvor und baute die Bude lieber selbst ab. Seine Anwältin war am Montag für keine Stellungnahme zu erreichen.
Besonders groß ist die Freude bei Veronika Mickel (ÖVP), der Bezirkschefin der Josefstadt. Aus Sorge um das Stadtbild war sie gegen die Kebabbude auf die Barrikaden gestiegen. Stand diese doch nur 1,5 Meter vom nächsten Würstelstand entfernt. Die „Verhüttelung“ war Mickel ein Dorn im Auge. Der Bezirk hatte außer bei der Betriebsanlagengenehmigung aber kaum Einflussmöglichkeiten. Nun will die Bezirksvertretung den kleinen Platz entrümpeln und neu gestalten.
