
Nach ein paar Monaten Verzögerung war es heute, Mittwoch, so weit: Bürgermeister Michael Häupl und Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (beide SPÖ) nahmen in der Fontanastraße in Favoriten den Spatenstich für den ersten Gemeindebau der neuen Generation vor.
Bis Herbst 2019 sollen auf dem Gelände der ehemaligen AUA-Zentrale in der Nähe der neuen U1-Endstation Oberlaa 120 Wohnungen entstehen. Die Bruttomiete wird bei 7,50 €/m² liegen. Die unbefristeten Verträge werden über Wiener Wohnen vergeben. Eigenmittel und Kaution sind keine erforderlich. Die Gesamtbaukosten liegen bei 15,5 Millionen Euro, die Stadt stellt Fördermittel von 6,7 Millionen Euro zur Verfügung.
Foto: KURIER/Jeff Mangione Alle Wohnungen verfügen über einen Balkon oder eine Loggia. Die drei Baukörper umfassen jeweils vier, fünf und neun Geschoße. In den Höfen befinden sich Kinderspielplätze, aber auch Rückzugsräume für Bewohner, die sich in Ruhe entspannen wollen.
Rückblende: 2004 wurde der vorerst letzte Wiener Gemeindebau in Liesing errichtet. Vor allem aus Kostengründen sah die Stadt daraufhin vom Bau weiterer solcher Sozialwohnungen ab. Im Wahljahr 2015 kam dann die Kehrtwende: Bei der SPÖ-Klubklausur in Rust verkündete Häupl unter dem Jubel der Genossen die Wiederaufnahme dieses tiefroten Traditionsprojekts. Geplant waren damals 2000 neue Gemeindewohnungen. Später stockte Ludwig dieses Volumen noch auf: Bis 2020 sollten demnach 4000 Wohnungen in Umsetzung gebracht werden. "Das ist ein ehrgeiziges Ziel", sagte Ludwig am Mittwoch.
Mittlerweile sind auch schon einige Standorte bekannt: Neben der Fontanastraße, sollen unter anderem auch am Handelskai (Leopoldstadt) und in der Stumpergasse (Mariahilf) neue Gemeindewohnungen entstehen. Wie viele davon bis 2020 tatsächlich auch fertiggestellt sein werden, ist aber noch unklar.
"Wir können stolz auf unseren sozialen Wohnbau sein", sagte Häupl am Mittwoch. "Er ist ein wichtiger Beitrag für den sozialen Zusammenhalt." Einmal mehr bekräftigte er das Vorhaben der Stadtregierung, ein Volksbegehren für verträgliche Mieten auf den Weg zu bringen, sollte auch die neue Bundesregierung keine Mietrechtsreform zustandebringen.
