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Explosion in Gasstation in NÖ: Nähere Details zu den 22 Opfern bekannt

1-01-1970, 00:00

Das mit Verbrennungen schwerverletzte Opfer wurde nach ÖAMTC-Angaben von “Christophorus 9” ins AKH Wien geflogen. Weitere Verletzte wurden ins Wiener SMZ Ost und UKH Meidling sowie ins Landesklinikum Hainburg transportiert, teilte Kellner mit. Sie berichtete zudem, dass das Wohnhaus der Lebenshilfe in der Katastralgemeinde von Weiden an der March nach der Explosion evakuiert worden sei. Es habe sich um eine Maßnahme aus Sicherheitsgründen gehandelt. Etwa 50 Personen seien in der Folge von Kriseninterventionsteams (KIT) betreut worden.

Explosion in Gasstation: Opfer mehrheitlich Gas Connect-Mitarbeiter

Laut Rinofner wurde die Anlage nach der Explosion in einen Sicherheitsmodus geschaltet und evakuiert. Etwa 60 Personen seien zum Unfallzeitpunkt in Baumgarten a.d. March tätig gewesen. Der Sprecher bestätigte zu Mittag, dass Gas Connect von einem technischen Gebrechen als Ursache ausgehe. Zwei der Verletzten seien Mitarbeiter einer Fremdfirma. Ein Betreten der Station war Rinofner zufolge vorerst nicht möglich.

Bei dem Todesopfer und den Verletzten handle es sich um österreichische Staatsbürger. Die Explosion hatte sich laut dem Sprecher im westlichen Bereich der Anlage ereignet. Bei dem Unternehmen herrsche große Betroffenheit, dass es trotz höchster Sicherheitsvorkehrungen dazu gekommen sei. “Es ist in unserem eigenen Interesse, den Unfall höchst genau zu untersuchen”, betonte der Sprecher. Die Gasversorgung in Österreich sei durch Umleitungsverkehr sichergestellt, fügte er hinzu.

Richtung Süden und somit u.a. nach Italien sei die Versorgung eingeschränkt, teilte Rinofner auf Anfrage mit. Entsprechende Information sei ergangen. Wann wieder Normalbetrieb herrschen werde, “können wir zur Stunde nicht sagen”.

Seitens der Feuerwehr sei nach der Explosion “höchste Alarmstufe” ausgelöst worden, erklärte Landeskommandant Dietmar Fahrafellner. Die Brandbekämpfung u.a. mit Schaum dauerte an, sollte jedoch noch am frühen Nachmittag abgeschlossen werden. Im Einsatz standen u.a. noch 30 Atemschutztrupps.

Indes waren auch die Brandermittler des Landeskriminalamtes in Baumgarten a.d. March eingetroffen. Sie würden auf die Freigabe des Unfallortes durch die Feuerwehr warten, um ihre Ermittlungen aufnehmen zu können, teilte Heinz Holub von der Landespolizeidirektion mit.

Explosion in Gasstation: Großaufgebot an Einsatzkräften

Die Explosion in der Gasstation von Gas Connect in der Katastralgemeinde Baumgarten von Weiden an der March (Bezirk Gänserndorf) hat ein Großaufgebot an Einsatzkräften gefordert. So wurden etwa 22 Feuerwehren mit 240 Mann alarmiert, wie Landeskommandant Dietmar Fahrafellner mitteilte.

Das Rote Kreuz stellte 40 Mitarbeiter. Hinzu kamen laut Sprecherin Sonja Kellner noch vier Notärzte und drei Mediziner aus der unmittelbaren Region sowie zwei Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams (KIT). Seitens der Rettungskräfte waren zudem “Christophorus 3” und “Christophorus 9”, zwei Notarzteinsatzfahrzeuge und zwölf Rettungswägen aufgeboten.

Die Polizei entsandte laut Sprecher Heinz Holub 14 Streifen und 41 Mann der Einsatzreserve. Zudem wurde die Feuerwehr vom Hubschrauber “Libelle” aus mit Live-Bildern bei der Findung des Brandherdes unterstützt.

“System Change” verweist auf Gefährlichkeit

Die Gasexplosion in Niederösterreich zeige, dass Gas, Öl und Kohle gleichermaßen gefährlich für Menschen und Klima seien, hielt “System Change, not Climate Change!” in einer Aussendung am Dienstag fest. Die Organisation forderte in einer Aussendung von der Politik, den Ausstieg aus gefährlichen und klimaschädlichen Technologien einzuleiten.

Der Vorfall in Baumgarten beweise, dass man so schnell wie möglich aus fossiler Energie aussteigen müsse. “Dazu gehört auch Erdgas, das oft als ‘saubere Brückentechnologie’ verkauft wird. Obwohl dessen Klimaschädlichkeit und Gefahren bekannt sind, wird in Europa weiter in neue Gasinfrastruktur investiert”, kritisierte Iris Frey von “System Change!”.

Verwiesen wurde auf die “gerade heute” anstehende Entscheidung der Europäischen Investitionsbank über einen Kredit über 1,5 Milliarden Euro für die “Transadriatische Pipeline”, als Teilstück des südlichen Gaskorridors, über den Erdgas aus Aserbaidschan nach Europa transportiert werden soll. Bei einem Unfall seien auch dort massive Gefahren für Umwelt und die lokale Bevölkerung zu befürchten.

NÖ Parteien drückten Anteilnahme aus

Die Explosion auf dem Gelände der Erdgasstation Baumgarten an der March hat am Dienstag Reaktionen der niederösterreichischen Landespolitik ausgelöst. SPÖ, FPÖ und Grüne drückten in Aussendungen ihre Bestürzung über den Unfall, der ein Menschenleben und 21 Verletzte forderte, aus und dankten gleichzeitig den Blaulichtorganisationen für deren professionellen Einsatz.

Italien besorgt

Nach der Explosion in der Gasstation Baumgarten in Niederösterreich hat sich Italien besorgt gezeigt. Es sei jedoch nicht mit Engpässen in den Gaslieferungen zu rechnen, da Italien auf Reserven zurückgreifen könne, hieß es in einer Presseerklärung des Wirtschaftsministeriums. Die Lage sei unter Kontrolle.Rom. Der italienische Industrieminister Carlo Calenda betonte, dass Italien seine Gaslieferungen diversifizieren sollte. Wäre die Trans Adriatic Pipeline (TAP) bereits in Betrieb, hätte Italien wegen der Explosion in Baumgarten keine Probleme. Die TAP ist bei Umweltaktivisten ein umstrittenes Großprojekt.

Die Gaslieferungen aus Österreich sollten noch am heutigen Dienstag neu aufgenommen werden, sollte es keine Schäden bei den Transportinfrastrukturen in Baumgarten geben, teilte der italienische Gasversorger SNAM mit. Die Sicherheit des italienischen Gasversorgungssystem sei von Reserven garantiert, betonte SNAM, der seit 2016 an der Gas Connect wesentlich ist.

(APA/Red)

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