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Schulverbot für Nikolo? "Österreich"-Bericht "vollständig falsch"

4-12-2017, 12:16

Diesmal also in Floridsdorf. Die Volksschule Jochbergengasse will den "Nikolo nicht mehr in die Klassen lassen", berichtet das Gratisblatt Österreich aufgeregt. Sogar das Christkind muss draußen warten, heißt es. Und Schweinefleisch gibt es sowieso keines mehr, werden "besorgte Eltern" zitiert. Dafür gäbe es, so der Bericht, einen verpflichtenden "Türkisch-Kurs".

Und damit der Bericht auch gleich zum Politikum wird, wird FPÖ-Stadtrat Toni Mahdalik zitiert, der Stadtrat Jürgen Czernohorszky zum Handeln aufruft: „Die Unterwerfung vor dem Islam wird immer bizarrer", meint Mahdalik in Österreich. So könne Integration nicht funktionieren. "So weiten sich Parallelgesellschaften immer mehr aus."

Das Problem: Der „Nikolo“ wäre, so der Wiener Stadtschulrat in einer Aussendung, selbstverständlich willkommen, wenn der Elternverein, der solche Feiern üblicherweise organisiere, dies eben machen würde. Nikolaussackerl für die Schüler würden ohnehin bereits jetzt ausgeteilt. Dass das Christskind "draußen warten müsse", sei ebensowenig nachvollziehbar. Schließlich stehe seit Jahren steht ein Christbaum im Eingangsbereich, "das Schulhaus ist überdies geschmückt - derzeit hängen von den Schülern gebastelte Nikoläuse unterschiedlichster Art in den Gängen". Die Aula sei weihnachtlich geschmückt.

Und was das Essen betrifft: Die Schule ist eine Halbtagsschule. Der Vorwurf, dass es kein Schweinefleisch gäbe sei also schon allein deshalb nicht nachvollziehbar, weil die Schule überhaupt gar kein Essen anbietet. Es gibt also nicht nur kein Schweinefleisch, sondern etwa auch kein Halal-Essen.

Von einem „verpflichtenden Türkischunterricht“ könne ebenso keine Rede sein. Fakt sei vielmehr, dass die Schule eine Zuteilung von elf Stunden für den integrativen muttersprachlichen Unterricht Türkisch für Schüler mit Erstsprache Türkisch hat (Muttersprachenunterricht wird in Wien in 23 Sprachen angeboten und ist eine unverbindliche Übung).

Conclusio: Der Bericht in Österreich sei "vollständig falsch", die erhobenen Vorwürfe weise man "schärfstens zurück".

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